Mansberger sagte, auch am Dienstag werde es im Tagesverlauf wieder gewittrig: „Die Unwetterwahrscheinlichkeit für einzelne Regionen liegt bei ungefähr 40 bis 60 Prozent. Gewitter sind also sehr wahrscheinlich, das Unwetterpotenzial ist hoch, aber ob es genau einen Ort trifft ist natürlich aus jetziger Sicht noch nicht vorhersagbar.“ Zu rechnen sei wieder lokal mit kräftigen Windböen und Sturmböen um die 100 km/h. Auch Hagel könne wieder dabei sein, starke Regengüsse seien sicher auch wieder mit dabei.
„Viel Energie in der Troposphäre“
Mansberger auf die Frage, warum die Unwettergefahr so hoch sei: „Derzeit haben wir viel Energie in der Troposphäre, dazu trägt auch die feuchtheiße Luft bei. Außerdem liegen die Alpen im Randbereich eines Tiefs mit Kern über dem Nordmeer und damit in einer Luftmassengrenze. Das heißt, es prallt Luft unterschiedlicher Eigenschaften über dem Alpenbogen aneinander und damit kommt es zu weiteren dynamischen Umschichtungen in der Atmosphäre, die die Labilität nochmals erhöhen.“
„Es wird kühler, doch Gewittergefahr bleibt“
Es sei durchaus möglich, dass es punktuell noch viel höhere Windgeschwindigkeiten gebe, so Mansberger: „Gemessen wurden Windgeschwindigkeiten etwa in Feistritz ob Bleiburg mit 95 km/h, in Völkermarkt mit 81 km/h. Wir gehen aber davon aus, dass lokal über 100 Kilometer pro Stunde dabei waren und die Böen zum Teil vielleicht auch als Downburst zu beobachten waren, also sozusagen als Luft, die aus mehreren Kilometern Höhe plötzlich mit enorm hoher Geschwindigkeit nach unten fällt.“
Für die nächsten Tage soll es kühler werden: „Die Schauer- und Gewittergefahr bleibt erhöht. Allerdings geht das Unwetterpotenzial deutlich zurück. Es ist lokal noch möglich, dass stärkere Gewitter niedergehen. Aber in den meisten Fällen bleibt es bei Starkregen und Blitz und Donner“, so Meteorologe Mansberger.
Große Schäden vor allem in Unterkärnten
Im Bezirk Völkermarkt war am Montagabend wegen eines heftigen Unwetters Bezirksfeuerwehralarm ausgelöst worden. Rund 500 Feuerwehreinsätze gab es bis in die Nacht hinein. In St. Marxen bei Kühnsdorf wurde das Dach des Kirchturms vom Sturm weggerissen. Zeitweise waren 2.500 Haushalte ohne Strom, der Schaden an Ackerflächen beträgt 2,3 Millionen Euro – mehr dazu in Unwetter richtete große Schäden an.