Lagunenprojekt in Pörtschach (Skizze)
ORF
ORF
Chronik

Pörtschach: Weiter Wirbel um Bauprojekte

Werzer’s Geschäftsführer Hans Werner Frömmel möchte im Ortskern von Pörtschach eine künstliche Lagune schaffen. Entstehen sollen auch ein Hotel und ein Appartementkomplex. Die ursprünglichen Pläne kann er aber nicht umsetzen, denn das Land bewertete sie in einer Vorprüfung negativ. Am kommenden Dienstag startet Frömmel einen neuen Anlauf.

In Pörtschach wurden bereits 1.000 Unterschriften gegen eine künstliche See-Erweiterung und ein geplantes Lagunenbauprojekt gesammelt. Auch FPÖ und Grüne lehnen das Projekt ab. Sie sehen einen unnötigen Eingriff in Naturflächen ohne touristischen Nutzen. Geschaffen würden nur wieder neue Zweitwohnsitze, von denen es in Pörtschach bereits 1.400 gibt, während die Zahl der Hauptwohnsitze von knapp 3.000 stagniere.

Neuer Anlauf zu Projekt kommende Woche

Die FPÖ hatte kürzlich auch einen Volksentscheid gefordert. Dieser wurde von den Grünen im Gemeinderat unterstützt, von ÖVP und SPÖ aber abgelehnt. Mit der negativen Stellungnahme des Landes nach der Vorprüfung sei das Projekt in der vorgestellten Form kein Thema mehr und daher gäbe es auch kein Projekt, über das abgestimmt werden könne, so die Begründung von Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP). Selbst Hans Werner Frömmel habe nach der negativen Beurteilung durch das Land gesagt, das Projekt sei gestorben, so Häusl-Benz. Doch am kommenden Dienstag startet Frömmel offenbar einen neuen Anlauf im Bauausschuss der Gemeinde, dem Vernehmen nach mit einer neuen Idee.

Keine Neuentwicklung also keine Beurteilung

Medial kündigte Frömmel schon an, solange die Projektunterlagen abändern zu wollen, bis ein positiver Baubescheid möglich sei. Der bis zur Bildung der neuen Regierung zuständige Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) stellte allerdings stets klar, dass Bauprojekt und künstliche Erweiterung des Sees gegen die Grundsätze und Ziele des neuen Raumordnungsgesetzes verstoßen. Das Referat wechselte aber nun zur ÖVP und Martin Gruber. Dort hieß es, es gebe keine neuen Unterlagen und Entwicklungen, daher sei eine Beurteilung aus jetziger Sicht auch nicht möglich.

Probebohrungen im Buberlemoos

Wirbel gibt es in Pörtschach auch um ein zweites geplantes Projekt. Die Feuchtfläche im sogenannten Buberlemoos soll – geht es nach den Plänen von zwei Grundstücksbesitzern – einem Immobilienprojekt weichen. Sie verfolgen das Ziel, den Wörthersee zu vergrößern, neue Uferflächen zu schaffen und darauf dann Häuser und Badeplätze zu bauen. Im Buberlemoos gibt es aktuell Probebohrungen.

Die Grundstückseigentümer vermuten Altlasten unter der Erde und daher müsse im öffentlichen Interesse gegraben werden, heißt es. Diese Grabungen stünden aber in keinem Zusammenhang mit einem möglichen positiven Baubescheid, wie es von politischen Mitbewerbern ins Treffen geführt werde, so Bürgermeisterin Häusl-Benz. Es gebe auch keinen Antrag auf Umwidmung. Daher könne von einem möglichen Baustart keine Rede sein. FPÖ und Grüne sehen die Entwicklungen dennoch kritisch.