Reimo Wukounig war sehr glücklich und ein wenig überrascht, dass ihm mit 80 Jahren das Große Ehrenzeichen des Landes Kärnten verliehen wurde. „Reimo Wukounig war und ist eine Ausnahmeerscheinung der österreichischen Kunst“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei der Verleihung.
Ehrenzeichen für Reimo Wukounig
Opfer von Franz Wurst
„Diese Figur, die ich als Monster bezeichnet, Franz Wurst, wurde auch politisch gedeckt seinerzeit“, so Wukounig. Kunst und Biografie sind bei Wukounig untrennbar verbunden. Er war der Zögling 33.
Inspiriert von Kunst aus aller Welt
„Im Akt des Dr. Wurst stand dann wirklich drinnen, der junge Wukounig ist schon gut entwickelt, aber er verweigert den Blick“, sagte der Künstler. Die Augen waren auf seinen Bildern immer wichtig. Das zeigte ein frühes Selbstbildnis genauso wie eine Zeichnung aus der Studienzeit.
Reimo Wukounig experimentierte Zeit seines Lebens und ließ sich von Kunst aus der ganzen Welt inspirieren. Als Linkshänder sei die Linie für ihn eine wichtige rhythmische Sache, so Wukounig. Erst wenn er merke, dass es zu mager sei, dann setze er Farbe ein, zuerst sei er aber Zeichner.
„Ich zeichne jeden Tag“
Reimo Wukounigs Kunst war und ist immer auch eine Selbstbefragung. Der Versuch hinter eigene und fremde Masken zu schauen. Weder der Künstler noch seine Arbeiten sind zu Kompromissen bereit. „Ich zeichne jeden Tag irgendwas“, sagte Wukounig. Oft seien das kleinformatige, skizzenhafte Zeichnungen, die er nur für sich selbst zeichne.
Einen großen Wunsch hat Reimo Wukounig. Aus dem Gezeichneten, dem Patienten, soll wieder ein gesunder Zeichner werden. Seine Ausstellung „Schwerkraft ohne Gnade“ ist bis 18. Juni in der Alpen Adria Galerie in Klagenfurt zu sehen.