Domini Steine mit Tieren
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Wissenschaft

Sonderausstellung zum Artensterben

Das Auftauchen neuer exotischer Arten wird durch den Klimawandel und menschliche Eingriffe begünstigt. Heimische Pflanzen und Tiere verschwinden dadurch, ihre Lebenswelt verändert sich. Das Landesmuseum widmet sich ab 5. Mai in einer Sonderausstellung dem Thema der Biodiversität, der Lebens- und Artenvielfalt.

Noch wird im zweiten Stock des Landesmuseums geschraubt und gefeilt. Ein Großteil der Exponate aus dem Depot hängt aber bereits und zeigt, wie umfangreich die Dokumentation zum Artenreichtum der vergangenen Jahrzehnte in Kärnten ist. Die richtige Auswahl zu treffen war dabei eine Herausforderung.

30.000 bis 40.000 Tierarten in Kärnten

In Kärnten gibt es knapp 30.000 bis 40.000 Tierarten. Man müsse schauen, was man habe, was interessant sein könne und was unter den Fingernägeln brenne, sagte Christian Wieser, zoologischer Leiter des Kärnten Museum. Es gebe mehrere Baustellen, denn das Artensterben schreite voran, wenn auch oftmals unbemerkt: „Mein Spezialgebiet sind Schmetterlinge, und da sieht man deutlich, dass die Lebensräume verschwinden“, so Wieser. Damit verschwindet auch die Vielfalt der Arten.

Ausstellung Landesmuseum
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Die Ausstellung öffnet am 4. Mai

Dominospiel als Sinnbild

Die Rote Liste der gefährdeten Tiere wird immer länger. Röhrenspinnen, Heldbockkäfer und Kappengeier konnten bereits seit Jahren nicht mehr in Kärnten nachgewiesen werden. Stirbt eine Art, bleibt das nicht ohne Folgen für das Ökosystem. In der Ausstellung wird das Dominospiel dabei zum Sinnbild. „Fällt ein Stein, dann fallen die anderen auch“, sagte Christian Kau von der Naturschutzabteilung des Landes.

Bei der Ausstellung sehe man aber auch, dass man die Chance habe, die Steine aufzuhalten, indem man aktiv etwas für den Artenschutz tut, Biotope gestaltet oder Nistkästen aufhängt.

Gerüche und Pheromone erkennen

Auch die Methoden zur Erhebung von Tier- und Pflanzenbeständen werden in der Sonderausstellung vorgestellt. Die Fachhochschule Kärnten stellt dafür ihre Instrumente aus. Die Palette reicht von akustischen Aufnahmegeräten über GPS-Sensoren bis hin zu Drohnen mit Infrarotkameras oder Wärmebildern. Die Technik der Zukunft hat aber noch viel mehr zu bieten.

Drohne
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Drohnen schaffen neue Möglichkeiten

Kleine Drohnen sollen Gerüche oder Pheromone wahrnehmen, die Quelle finden und selbstständig anfliegen können, sagte Ilja Svetnik, Projektmitarbeiter der FH Kärnten. Man könne bereits Chemie- oder Gaslecks finden, in Zukunft wolle man aber auch zum Beispiel die Pheromone von Borkenkäfern finden.