Flughafen-Mehrheitsanteile zurückkaufen oder nicht? Darüber muss letztlich die Landesregierung entscheiden. Zwei Mal machte ÖVP-Landesrat Martin Gruber einen Anlauf, zweimal blitzte er beim Regierungspartner SPÖ ab. Er will die Entwicklung am Flughafen noch abwarten.
KFBG fordert Rücknahme der Flughafenanteile
Gruber will es aber offenbar vor der Wahl noch ein drittes Mal wissen. Er prangert an, dass es weniger als 100.000 Passagiere am Flughafen und einen – laut einer Studie – zu niedrigen Baurechtszins gebe. Bevor ein Rückkauf aber auf die Tagesordnung der Landesregierung kommt muss der Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) darüber beraten und entscheiden.
Darauf drängt der Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung KBV, Martin Payer, der die verbliebenen Landesanteile an der Flughafenbetriebsgesellschaft (KFBG) verwaltet: „Ich appelliere nochmals an alle Verantwortlichen, mir endlich den Weg für die Rücknahme der Flughafenanteile frei zu geben, damit weiterer Schaden vom Flughafen und der KFBG abgewendet werden kann.“
SPÖ-nahe Aufsichtsräte sehen keine Eile
Keinen sachlichen Grund für eine Dringlichkeit sehen hingegen die fünf SPÖ-nahen Aufsichtsräte. Sie bezweifeln, ob zu dieser Sitzung rechtmäßig eingeladen worden sei und nehmen nur unter Protest teil. Denn am 29. März – also nach der Landtagswahl – würde der KBV-Aufsichtsrat sowieso tagen, sagt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Herzeg.
Dass die SPÖ-nahen Aufsichtsräte also jetzt einem Rückkauf der Flughafen-Anteile durch das Land zustimmen ist kaum zu erwarten. Allerdings könnte Landesrat Gruber über sein Vetorecht die Causa dennoch noch vor der Wahl in die Landesregierung einbringen.
Warten auf Details zu Liliair-Flügen
Dieses Tauziehen überlagert derzeit auch die Frage, ob die Flughafen-Eigentümer dem Airport frisches Geld zuschießen. Die Stadt Klagenfurt sagte bereits Nein. Die dafür vorgesehene Eigentümerversammlung wurde vorerst abgesagt.
Ab wann die angekündigten Flüge mit Liliair ab Klagenfurt buchbar sind ist ebenso offen – dazu werde es in den nächsten zehn Tagen Informationen geben, sagte ein Sprecher auf ORF-Anfrage.