Der Wolfskadaver befindet sich nach wie vor im Gailtal bei dem Jäger, der das Tier erlegt hatte. DNA-Proben wurden von Wildbiologen Roman Kirnbauer bereits gezogen, sie wurden am Mittwoch an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde nach Wien geschickt – mehr dazu in Wölfin im Gailtal geschossen. Die DNA-Probe wird mit Proben von erfolgten Wolfsrissen abgeglichen. Somit wird dann feststehen, ob diese Wölfin für Risse verantwortlich war.
Da es sich um einen sogenannten Risikowolf handelt, war das Tier auch in einem Siedlungsgebiet unterwegs, sagte Kirnbauer. Vor dem Abschuss musste die Wölfin zweimal vergrämt (verscheucht) werden: „Es waren bewohnte Gebäude in der Nähe.“ Meistens wird ein Warnschuss abgegeben.
Auf die Frage, ob die Wölfin Junge hatte, sagte Kirnbauer, das Gesäuge sei untersucht worden, das Tier habe demnach keinen Nachwuchs gefüttert. Den Zähnen nach sei es eine junge Wölfin gewesen.
Risikowolf erlegt
Rund 22 Tiere in Kärnten
„Im Jahr 2020 wurde in Kärnten ein einziger Wolf durch Losung nachgewiesen, im Jahr 2021 waren es elf Individuen, heuer ist es ein Rudel mit sechs Welpen und 16 Individuen, man kann von zumindest 22 Wölfen in Kärnten ausgehen.“ Der Abschuss eines Tieres habe da keinen Einfluss, so Kirnbauer.
Weder Gemeinde noch Jäger werden genannt, der Grund sei das emotionale Thema, so Kirnbauer. Es sei auch polarisierend mit teilweise harten Fronten zwischen Befürwortern und Nicht-Befürwortern. Es sei wichtig, objektiv zu bleiben und keine Details bekannt zu geben. Sichtungen von Wölfen erreichen den Wildbiologen mittlerweile schon jede Woche. In Kärnten wandern Wölfe aus dem Norden, dem Süden und aus Südosten ein.