Mit Wasserstoff betriebener Bus
ORF/Christof Glantschnig
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Politik

Eigene Wasserstoff-Strategie in Kärnten

Das Land Kärnten wird in der nächsten Regierungssitzung am Dienstag mit der „Wasserstoff Roadmap 2030“ erstmals eine strategische Grundlage für die Anwendung und den Ausbau beschließen. Kärnten sei damit das erste Bundesland, das eine eigene Strategie für die Wasserstoffnutzung hat.

Der „grüne“ Wasserstoff soll helfen, Klimaziele zu erreichen und in der energieintensiven Industrie und im Schwerverkehr genutzt werden. Neben Infineon will das Land mit einer Beratungsoffensive weitere Industriebetriebe gewinnen.

Ab Dezember werden im Raum Villach-Land die ersten fünf Wasserstoff-Busse im Regelverkehr unterwegs sein. Läuft alles nach Plan, werden sie schon mit grünem Wasserstoff betankt, aufgereinigt aus Kärntens erster Elektrolyseanlage bei Infineon. Sie soll noch heuer in Betrieb gehen, im kommenden Jahr dann ebenfalls bei Infineon die erste Wasserstoff-Tankstelle für Schwerfahrzeuge.

50 Busse bis 2030 vorgesehen

Für Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sind das erste Meilensteine im neuen Kärntner Wasserstoff-Plan. Bis 2030 soll die Flotte auf bis zu 50 Busse aufgestockt werden – „je nachdem, wie uns der Wasserstoffausbau in Kärnten gelingt“.

Derzeit werden in Kärnten pro Jahr 5.400 Tonnen Wasserstoff genutzt, ausschließlich in der Industrie und aus fossiler Erzeugung. Bis 2030 sieht der Plan 18.000 Tonnen Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen vor. Laut Schuschnig könnte damit der CO2-Ausstoß 150.000 Tonnen im Jahr um reduziert werden. „Das sind zwischen fünf und zehn Prozent der gesamten CO2-Emissionen.“

Kostenlose Erstberatungen für Unternehmen

Das Potenzial für grüne Wasserstoff-Erzeugung sei in Kärnten groß, sagt Alexander Trattner von der Forschungsgesellschaft HyCentA – vor allem in der energieintensiven Industrie. Die für die Herstellung notwendigen Elektrolyseanlagen sind teuer.

Ab Oktober bietet das Land daher mit der Industriellenvereinigung kostenlose Erstberatungen für Unternehmen an. Einige Interessenten gebe es bereits. Laut Schuschnig sollen über sie – nach dem Vorbild Infineon – bis 2030 dann an allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten Busse und Lkw mit Wasserstoff betankt werden können.