Asylquartier Langauen
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Soziales

Flüchtlingsquartiere weiterhin gesucht

Laut Vereinbarung mit dem Bund müsste das Land Kärnten, um die Quote zu 100 Prozent zu erfüllen, rund 5.700 Menschen in der Grundversorgung aufnehmen. Derzeit haben aber nur zirka 3.000 Menschen einen Platz, weil die bestehenden ausgelastet sind. Derzeit werden immer wenige Quartiere angeboten.

Die Betreuungsquote des Landes Kärnten liegt aktuell bei 62 Prozent. Im Februar konnte die Quote zu 100 Prozent erfüllt werden – seitdem gab es immer weniger private Angebote an Flüchtlingsunterkünften, sagt Nadine Hell, stellvertretende Abteilungsleiterin für Gesellschaft und Integration in der Landesregierung: „Das Engagement der Kärntner Bevölkerung war sehr groß während der akuten Phase am Anfang der Ukraine-Krise. Wir haben sehr viele private Wohnraumspenden bekommen und auch Objekte, die sich für Flüchtlingsunterkünfte geeignet haben.“

Die Bereitschaft, Vertriebene aus der Ukraine aufzunehmen, sei in der Bevölkerung wesentlich größer, als zum Beispiel alleinreisende männliche Flüchtlinge aus Syrien, sagte Hell. Im Frühjahr wurden Notquartiere für die ukrainischen Flüchtlinge geschaffen. Etliche kehrten wieder in ihre Heimat zurück, zogen weiter oder fanden hier Arbeit und ein anderes Quartier.

Notquartiere wegen unsicherer Lage gefragt

Die Notquartiere für Ukrainer wurden aufgelöst und gehen jetzt eigentlich ab, denn die Nachfrage nach Unterkünften ist nach wie vor hoch, sagt Hell: „Die aktuellen Asylantragszahlen in Österreich sind sehr hoch. Wir überschreiten zum Teil die Werte, die wir 2015 während der letzten Flüchtlingskrise hatten. Wie das Ganze weitergeht oder womit noch zu rechnen ist lässt sich natürlich schwer sagen. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.“

Auch in den Bundesflüchtlingsquartieren, wie beispielsweise Villach-Langauen oder in Finkenstein, bewegt sich die Auslastung an der Kapazitätsgrenze. Freie Plätze sind nicht mehr durchgehend verfügbar, heißt es laut der Bundesbetreuungsagentur.