Impfung wird vorbereitet
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Coronavirus

Kärntner zögerlich bei CoV-Impfung

Ab dem kommenden Wochenende werden die Impfstraßen für die Covid-Impfungen wieder ausgeweitet. Im Schnitt 350 Kärntnerinnen und Kärntner lassen sich derzeit jede Woche impfen. Der Totimpfstoff Valneva hob die Quote bisher nicht. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) empfiehlt die 4. Impfung für alle ab zwölf.

Das Nationalen Impfgremium (NIG) empfahl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rauch den vierten Stich für alle ab zwölf Jahren.

Kärntner bisher sehr zurückhaltend

Die Kärntner Bevölkerung ist zögerlich beim Impfen. Der Orthopäde Wilhelm Kerber, Sprecher der niedergelassenen Ärzte in Kärnten, verwies auf die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums, was die vierte Immunisierung betrifft. Über 60-Jährige und Personen mit Vorerkrankungen sollen sich die vierte Impfung holen. Er sehe keinen Grund für jüngere und gesunde Personen, sich ein viertes Mal impfen zu lassen, so Kerber.

Eltern sollten sich beraten lassen

Ob eine Auffrischung einen gewissen Schutz vor Infektion bietet hänge auch von der Variante des Virus im Herbst auftauche. Das könne man jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen. Zur dritten Impfung bei zwei mal geimpften Kindern sagte Kerber, wenn keine besondere Risikolage bestehe, gebe es für eine dritte Impfung keine Empfehlung. Wenn Eltern aber unsicher seien, solle man sich beim Hausarzt beraten lassen. Valneva könnte als Totimpfung für eine Grundimmunisierung eine Alternative für Menschen sein, die Bedenken bei eine mRNA-Impfstoff haben, so Kerber. Sonst sehe er keinen Vorteil von Valneva.

Kärntner zögerlich bei CoV-Impfung

Ab dem kommenden Wochenende werden die Impfstraßen für die Covid-Impfungen wieder ausgeweitet. Im Schnitt 350 Kärntnerinnen und Kärntner lassen sich derzeit jede Woche impfen. Der seit kurzem zur Verfügung stehende Totimpfstoff Valneva hob die Quote bisher nicht.

Ausweitung der Impfstraßen

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte Anfang August, sie würde auch jüngeren Menschen, die in exponierten Bereichen, wie etwa der Gastronomie arbeiten, raten, sich die vierte Impfung zu holen. Die Impfangebote werden ab September wieder ausgeweitet, zu den Impfstraßen in Villach und Klagenfurt kommen Wolfsberg und St. Veit dazu.

Abwassermonitoring zeigt Rückgang

Das Abwassermonitoring zeigt, dass acht Kläranlagen auf Stufe zwei und nur noch drei auf der höchsten Stufe drei stehen. Die Infektionszahlen sind also rückläufig. Weil sich nur noch wenige Menschen testen lassen sind Krankenhausbelegung und Abwassermonitoring derzeit zuverlässiger, um das Pandemiegeschehen zu bewerten. Derzeit sind 110 Personen hospitalisiert, um fünf mehr als am Montag. Davon 103 stationär (um vier mehr als am Vortag) und sieben werden intensivmedizinisch betreut, um eine Person mehr als am Montag.

Entscheidung über angepasste Impfstoffe

Noch in dieser Woche soll die Europäische Arzneimittelbehörde EMA entscheiden, ob die neuen – an die Omikron-Variante angepassten – Impfstoffe in der EU zugelassen werden. Sie wirken allerdings vor allem gegen die gar nicht mehr vorherrschende Omikron-Variante BA.1. Derzeit dominieren in Österreich die Varianten BA.4 und BA.5. Gibt es eine Zulassung, dann könnten die neuen Impfstoffe ab Oktober verfügbar sein.

Biontech/Pfizer beantragten dieser Tage bei der US-Behörde FDA (Food an Drug Administration) die Zulassung eines für BA.4 und BA.5 zugelassenen Impfstoffs. Diese Impfung beinhaltet auch die ursprüngliche Wuhan-Variante. Die FDA benötigt aber noch mehr Unterlagen.

Rauch: Alle Gruppen sollen auffrischen

Am Mittwoch sprach Gesundheitsminister Rauch gemeinsam mit dem Tropenmediziner Herwig Kollaritsch, Mitglied im nationalen Impfgremium, neue Coronavirus-Impfempfehlungen aus. Demnach sollen alle ab zwölf sich den zweiten Booster, also die 4. Impfung holen.