Beate Prettner Gesundheitslandesrätin
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Gesundheit

CoV-Visitendienst bis Jahresende gesichert

Vier Millionen Euro kostet der Covid-19-Visitendienst das Land Kärnten jährlich. Der Bund zahlt nichts, kritisierte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). 70 Ärztinnen und Ärzte versorgen dabei Covid-19-Patienten zuhause, tausende Spitalsaufenthalte seien verhindert worden. Bis Jahresende ist der Dienst noch gesichert.

15.000 Visiten führte der Covid19-Ärztedienst in Kärnten in den vergangenen knapp eineinhalb Jahren durch. Die medizinische Palette reicht von der Erstuntersuchung nach einem positiven Test bis hin zur Heimsauerstoffversorgung. „Das heißt, wenn mittags die Visite war, wenn nachmittags um 16.00 Uhr die Visite war, kann der Patient in jedem Fall schon an diesem Tag davon profitieren. Sie können sich vorstellen, dass wir dadurch viele Patienten vor einem Krankenhausaufenthalt bewahren konnten“, so Christel Müller, die den Covid-Visitendienst koordiniert.

10 bis 35 Visiten pro Tag durchgeführt

Auch in Alten- und Pflegeheimen sei die Patientenversorgung übernommen worden und auch der hausärztliche Wochenend-Bereitschaftsdienst werde immer wieder in einigen Sprengeln vom Visitendienst übernommen. Land und Gesundheitskasse tragen laut Prettner die Kosten von bisher etwas mehr als vier Millionen Euro.

Laut Prettner ist es unverständlich, dass der Visitendienst vom Bund nicht refundiert werde. "Das ist eine Marke, die wir in Kärnten entwickelt haben, die großen Sinn macht, aber der Bund refundiert uns das nicht“, so Prettner. In Spitzenzeiten waren sieben Teams des Covid-19-Visitendienstes, bestehend aus einer Ärztin oder einem Arzt und einem Sanitäter oder einer Sanitäterin des Samariterbundes kärntenweit unterwegs. Derzeit sind es zwei Teams pro Tag mit zehn bis 35 Visiten.

Zukunft ab Frühjahr 2023 noch unklar

„Interessant ist, dass wir in den Sommermonaten Juli und August so viele Visiten fahren, wie sonst Ende September in den Herbst hinein. Das macht deutlich, dass die Omikron-Variante sich schneller verbreitet aber weniger krank macht. Das sehen wir auch in den Visiten“, sagte Müller. Bis zum Ende des Jahres ist der Covid-19-Visitendienst vertraglich abgesichert. Ob er bis in das Frühjahr hinein weitergeführt werden muss, werden die Covid-19-Zahlen zeigen, so Prettner.

TK: Bund soll sich an Kosten beteiligen

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert in einer Aussendung, dass sich der Bund an den Kosten Kärntens für den Covid-Visitendienst beteiligen soll: „Dieses Modell hat sich absolut bewährt und eine wohnortbezogene Versorgung sichergestellt. Zudem hat der Visitendienst ganz entscheidend dazu beigetragen, dass die Spitäler nicht noch zusätzlich belastet werden."