Tagung der Gesundheitsreferenten
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Politik

Kritik an CoV-Teststrategie zurückgewiesen

Seit Freitag gilt die neue CoV-Teststrategie. Für die Umsetzung sind die Länder zuständig, was für Kritik sorgte, weil die Verordnung sehr knapp kam. Gesundheitsminister Rauch wies die Kritik bei der Tagung mit den Gesundheitsreferenten zurück. In Kärnten sind ab sofort PCR-Abstriche in Apotheken möglich.

Im Dorfsaal in Mellau im Bregenzer Wald trafen am Freitag die neun Gesundheitsreferentinnen und -referenten mit Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zusammen. Hauptthema war wie die Zusammenarbeit in Causa Coronavirus-Pandemie verbessert werden kann. Denn die Unklarheit um die seit Freitag geltende Teststrategie sorgte in den Ländern für Verwirrung.

Das soll künftig nicht mehr passieren, verspricht der Gesundheitsminister. „Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass die Pandemie nicht vorbei ist. Wir, Bund und Länder gemeinsam, müssen dafür Sorge tragen, dass die Maßnahmen, die Kommunikation klar verständlich, nachvollziehbar und eindeutig gemacht werden. Da gibt es, das sage ich selbstkritisch, Verbesserungsbedarf, weil sehr vieles an Verwirrung entstanden ist und darunter leidet dann auch die Akzeptanz“, so Gesundheitsminister Rauch.

Gesundheitsreferenten-Tagung in Vorarlberg

Bei der Konferenz der Landesgesundheitsreferentinnen und Referenten mit dem Gesundheitsminister wurden die Details der neuen Corona-Teststrategie geklärt.

Rauch: „Wer sich testen lassen will, bekommt einen Test“

Die Verordnung sei zeitgerecht auf den Weg gebracht worden, das neue – am 1. April gestartete System – funktioniere gut, bekräftigte Rauch. Allfällige Anlaufschwierigkeiten würden beseitigt, auch werde das Testregime laufend evaluiert. „Wer sich testen lassen will, bekommt einen Test“, so der Minister. Seit Freitag werden pro Person und Montag nur noch fünf PCR-Tests sowie fünf Antigen-Tests gratis abgegeben.

Allerdings sieht die Verordnung Ausnahmen im Bereich etwa von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kindergärten oder auch Rettungsdiensten vor. Rauch betonte, dass man versucht habe, auf alle Eventualitäten Rücksicht zu nehmen. Es müsse sich auch niemand davor fürchten, Großvater oder Großmutter im Seniorenheim nicht mehr besuchen zu dürfen, an den Tests werde das nicht scheitern. In Bezug auf die pflegenden Angehörigen – für die aktuell keine Ausnahme besteht – sagte Rauch, dass man mit allen Stakeholdern im Kontakt stehe. Man werde sich das genau anschauen. „Wenn es Anpassungen braucht, werden wir sie vornehmen“, sagte Rauch.

Gesundheitsminister Johannes Rauch
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Gesundheitsminister Rauch will die Abstimmung und Kommunikation zwischen Bund und Ländern verbessern

PCR-Abstriche in Apotheken

Was die fünf Gratis-PCR-Tests anlangt, gibt es in Kärnten für Menschen, die technisch nicht so versiert sind, jetzt auch eine Alternative. „Wir haben Vorbereitungen getroffen, diese Teststrategie umzusetzen. Was uns gestern noch in aller Geschwindigkeit gelungen ist, ist eine rechtskonforme Lösung mit den Apotheken herzustellen. Es gibt auch die Möglichkeit, dass PCR-Tests dort auch per Abstrich gemacht werden können. Das können wir sozusagen nahtlos jetzt einführen“, so Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Grippe-Impfung wird auf neue Beine gestellt

Auch die Grippe-Impfung war Thema bei der Tagung. Bund, Länder und Sozialversicherung werden im nächsten Jahr gemeinsam eine Grippe-Impfkampagne aufziehen. Für Personen unter 15 Jahre und über 60 Jahre sowie für Rezeptgebührenbefreite wird die Impfung gratis sein. Es sei das Ziel aller Bundesländer, das Impfangebot zu erweitern und die Immunisierungen für die Bürger möglichst kostenfrei zu gestalten, betonte auch Gesundheitsreferentin Prettner.

Das Gesundheitsministerium müsse nunmehr so rasch wie möglich ein „Impfprogramm für Österreich“ umsetzen, das sämtliche Impfungen, von der Masern- über die FSME-Impfung bis hin zur HPV-Impfung, als kostenfreie Leistungen im Rahmen der sozialen Krankenversicherung anbietet, so Prettner.