Politik

„Kärnten gurgelt“ soll weiter bleiben

Kärnten fordert weiterhin vom Bund Details zur für 1. April angekündigten neuen Teststrategie. Laut Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) will man an der flächendeckenden Aktion „Kärnten gurgelt“ festhalten. An Schulen wird bis Ostern wie bisher gestestet.

"Wir haben vom Bund noch immer nichts zur Teststrategie erfahren. Immerhin geht es hier auch um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich“, kritisierte Prettner. Für Freitag sei jedenfalls eine Sitzung zwischen dem Bund und den Testkoordinatoren der Länder anberaumt. Kärnten wolle dabei alles daransetzen, dass es die Aktion „Kärnten gurgelt“ weiter flächendeckend geben kann und man wolle zusätzlich eine Alternative für jene bieten, die weniger Smartphone-affin sind.

Fix bleiben auch die behördlichen Verdachtsfalltestungen und Tests in sensiblen Bereichen wie Krankenhäuser und Pflegeheime, hieß es seites des Landes am Donnerstag bei einem Medientermin nach der Sitzung des Koordinationsgremiums.

Tests in Schulen bleiben bis Ostern

Informationen seitens des Bundes gab es laut Prettner zu den Testungen in den Schulen. Dort soll das Testen, wie von Kärnten vorgeschlagen, bis Ostern wie gehabt weiterlaufen. Nach den Ostern soll ein PCR-Test pro Woche durchgeführt werden. Für den letzten Tag der Osterferien sollen die Kinder laut Bund Antigentests mit nachhause bekommen, um getestet wieder in die Schule zu kommen.

Zweites großes Thema im Koordinationsgremium waren die neuen Absonderungsvorgaben des Bundes. Grundsätzlich dauert die Quarantäne weiterhin zehn Tage. Für Infizierte, die mindestens zwei Tage lang symptomlos waren, soll aber ab dem fünften und bis zum zehnten Tag eine sogenannte Verkehrsbeschränkung möglich sein. Dadurch soll es ihnen möglich sein, einzukaufen oder auch zu arbeiten. Der Besuch von Veranstaltungen, der Gastronomie, sowie in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sei aber unter Verkehrsbeschränkung nicht möglich, so Prettner. „Diese neuen Regelungen werden mehr Spielraum für die Betroffenen geben."

777 Kabeg-Mitarbeiter in Krankenstand oder Quarantäne

Laut den Vertretern der KABEG würden diese Regelungen für Bedienstete der Krankenhäuser nur in Ausnahmefällen bzw. Notsituationen zur Anwendung kommen. Derzeit sind laut Prettner 777 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kärntner Krankenhäuser in Quarantäne oder im Krankenstand. Was die Zahl der Hospitalisierten angeht, ist die Situation in den Krankenhäusern aber stabil. Mit Stand Donnerstag sind 272 (-2) Personen hospitalisiert, davon 255 (-2) stationär und 17 (0) intensiv.

Alten- und Pflegeheime: Strenge Maßnahmen wirken

Prettner skizzierte auch die aktuelle Situation in den Kärntner Alten- und Pflegeheimen. So sind aktuell in 36 Heimen 320 Personen positiv getestet. Davon sind 199 Bewohnerinnen und Bewohner und 121 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beträgt die Positivrate vier Prozent. In anderen Bundesländern sind es laut der Gesundheitsreferentin bis zu zehn oder 30 Prozent. Sie führt die relativ niedrige Rate in Kärnten auf die strengeren Maßnahmen in den Alten- und Pflegeheimen zurück. Laut Prettner werde die entsprechende Landesverordnung mindestens bis Ostern aufrecht bleiben, weil die Fallzahlen noch immer sehr hoch seien.

Prettner verwies darauf, dass man aufgrund der Abwasseranalysen auch für die nächsten 14 Tage von einem hohen Niveau bei den Fallzahlen ausgehe. Am Donnerstag wurden 23.197 aktuell Infizierte und 2.542 Neuinfektionen in Kärnten verzeichnet.

Gesundheits-Checks auch für Geflüchtete

Im Coronavirus-Koordinationsgremium des Landes wurde am Donnerstag auch die Ukraine-Krise thematisiert. Gerd Kurath, der Leiter des Landespressedienstes, teilte mit, dass aus der Ukraine Vertriebene selbstverständlich auf eine Coronavirus-Infektion und auch weitere mögliche Krankheiten, wie etwa Tuberkulose, hin getestet werden. Das betrifft auch privat untergebrachte Vertriebene. Sie werden von den Gesundheitsbehörden kontaktiert, sobald sie registriert und dadurch in der Grundversorgung sind.

In den Kärntner Schulen werden laut Daten der Bildungsdirektion aktuell rund 200 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine betreut, für 25 davon werden gerade noch Plätze gesucht. Auch für den Schulbesuch sind laut Kurath die Registrierung und damit Aufnahme in die Grundversorgung Voraussetzung.

Neue E-Mail-Adresse für Gasteltern und Adoption

Für Fragen zu den Themen Gasteltern für Minderjährige aus der Ukraine oder Adoption wurde vom Land Kärnten inzwischen die E-Mail-Adresse gasteltern@ktn.gv.at eingerichtet.