Öffentlicher Verkehr Klagenfurt
ORF
ORF
Verkehr

Neun Millionen für Klagenfurter „Öffis“

Der öffentliche Personen-Nahverkehr – kurz ÖPNV – wird in Klagenfurt ausgebaut. Als erste Maßnahme wurde eine neue Linie im Zehn-Minuten-Takt von Welzenegg zum Bahnhof eingeführt. Zwei weitere, große Verbindungen sollen dazu kommen. Gemeinsam mit dem Land werden mehr als neun Millionen Euro zusätzlich investiert.

Das Land verdoppelt die zusätzlichen Investitionen der Stadt mit 4,8 Millionen Euro, sagte Verkehrsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) am Mittwoch bei der Projektpräsentation. Insgesamt werden die zurückgelegten Buskilometer bis 2024 von drei auf 4,6 Millionen steigen. Eine jährliche Überprüfung sei geplant.

Sebastian Schuschnig ÖVP
ORF
Sebastian Schuschnig

Genaue Linienführung wird erst erarbeitet

Die taktverdichtete Linie B wird verlängert und die neuen Linien C und A werden starten, kündigte Schuschnig an. Noch ist die genaue Linienführung der rascher getakteten Linien nicht fixiert. Die Linie A führt von Annabichl in Richtung Bahnhof. Die Linie C wird den Technologiepark und den See mit dem Zentrum verbinden.

Bürgermeister Chriastian Scheider vom Team Kärnten sprach von einem guten Tag für die Landeshauptstadt, durch diese Einigung mit dem Land: „Ich bin sehr froh, dass mit diesem Gesamtpaket – Klimaticket und Zehn-Minuten-Takt auf weitere Hauptlinien sichergestellt und finanziert werden kann.“ Er zeigte sich erfreut, dass Land und Stadt ein Bekenntnis für die nächsten Jahre ablegten.

Christian Scheider Team Kärnten Bürgermeister Klagenfurt
ORF
Christian Scheider

Umstellung bringt Stadt bis zu 30 Millionen Euro

In den nächsten acht Jahren sollen schließlich fünf Hauptrouten mit einem Zehn-Minuten-Takt angeboten werden, sagt Wolfgang Hafner, Abteilungsleiter der Stadt für den Klima- und Umweltschutz. Die anvisierte Verdoppelung der Fahrgastzahlen habe auch für den Klimaschutz Bedeutung, sagt Hafner. 300.000 Tonnen CO2 könnten eingespart werden: „Sie haben auch einen monetären Gegenwert: Das entspricht einer Größenordnung von zehn bis 30 Millionen Euro. Wenn wir heute in den öffentlichen Verkehr investieren, hat das durchaus auch einen wirtschaftlichen Effekt für die Landeshauptstadt.“

Präsentation Ausbau öffentlicher Nahverkehr
ORF

Einführung von Rufbussen vorerst auf Eis

Der Ersatz der Nachtverbindungen durch Rufbusse scheiterte vorläufig. Mit der schwachen Frequenz in der Pandemie sind die Abendverbbindungen aber ohnehin kein Thema. Sobald die Beschränkung fällt, will sich die Stadt neuerlich ein Angebot überlegen.

Mit dem Ausbau des öffentlichen Personen-Nahverkehrs will sich Klagenfurt auch europaweit ins Rampenlicht stellen und beteiligt sich an einem Wettbewerb, durch den die hundert besten klimaneutralen Städte ermittelt werden.