Hotel mit Ski im Vordergrund Symbolbild Wintertourismus Kärnten
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Wirtschaft

Durchwachsene Tourismus-Weihnachtsbilanz

In Kärnten waren die Hotels über die Weihnachtsfeiertage bedingt durch die Pandemie sehr unterschiedlich gebucht. Die 2-G-Regel für den Skibetrieb spürten auch die Seilbahnbetreiber. Sie klagen über Umsatzverluste.

Der Neuschnee und das prächtige Wetter in den Skigebieten täuschen darüber hinweg, dass die Pandemie die Umsätze doch weit hinter normalen Jahren zurückwar. Schuld daran sei die 2-G-Regel, wonach nur Geimpfte und Genesene auf die Pisten dürfen, sagt Seilbahnsprecher Manuel Kapeller-Hopfgartner: „30 Prozent unserer potenziellen Gäste müssen wir wegschicken, was natürlich sehr schmerzhaft ist.“

Touristen bei Rezeption
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Schutzmaßnahmen bremsten Urlauber ein

Die Bettenbelegung in den Hotels sei über Weihnachten nicht ganz optimal gewesen. Dazu hätten die verschärften Einreisebestimmungen und Quarantäneregelungen, sowie die Vorverlegung der Sperrstunde beigetragen. „All das hat den Tourismus in den Weihnachtsferien auch in Kärnten nicht sehr gut getan und zu einem Minus geführt“, so Kapeller-Hopfgartner.

Durchwachsene Tourismus-Weihnachtsbilanz

In Kärnten waren die Hotels über die Weihnachtsfeiertage bedingt durch die Pandemie sehr unterschiedlich gebucht. Die 2-G-Regel für den Skibetrieb spürten auch die Seilbahnbetreiber. Sie klagen über Umsatzverluste.

Plan B für krankheitsbedingte Ausfälle

Bei den Mitarbeitern habe es bislang kaum Probleme gegeben. Die strikte Einhaltung von täglichen Tests und die Maskenpflicht habe zu keinen größeren Ausfällen geführt, allerdings müsse davon ausgegangen werden, dass es dazu kommen könne: „Die Seilbahnbetreiber stellen sich darauf so ein, dass im Ernstfall gewisse periphäre Anlagen eine Zeit lang stehen bleiben würden, bis das Personal für einen angepassten Betrieb wieder zur Verfügung steht.“

Symbolbild Wintertourismus Skilift Schnee
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Gast hat großes Sicherheitsbedürfnis

Dass es nicht erst soweit kommen wollen die Seilbahnbetreiber mit rigoroser Einhaltung aller Schutzmaßnahmen verhindern, sagt Kapeller-Hopfgartner. Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung, sagte im ORF-Interview, dass die Wintersaison im vergangenen Jahr beinahe ausgefallen sei: „Wir waren sechs Monate geschlossen. Wir sind jetzt sehr holprig in die Saison gestartet. Wir sind grundsätzlich sehr froh, dass wir Gäste in Kärnten willkommen heißen dürfen.“

Die Herausforderung sei, mit ganz anderen Rahmenbedingungen als noch vor zwei Jahren eine Saison durchzuführen: „Wir werden vielleicht nicht mit einem, sondern mit zwei blauen Augen durch die Saison kommen, aber für uns ist entscheidend, dass wir Gäste in Kärnten haben und ihnen eine sichere Zeit hier bieten wollen.“ Infektionen in der Branche seien nicht auszuschließen, dennoch sei das Interesse des Gastes, gesund anzureisen und wieder nach Hause zu reisen, groß. „Wir sind uns dieser Verantwortung hundertprozentig bewusst", so Kresse.

Talk: CoV-Zahlen in den Skigebieten

Christian Kresse, Geschäftsführer von Kärnten Werbung, ist zu Gast im Studio und spricht über die Bilanz der Tourismusbranche über die Weihnachtsferien, die steigenden CoV-Zahlen in den Skigebieten und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Quarantäne für infizierte Urlauber.

Müssen Tourismuswirtschaft am Laufen halten

Ein Blick auf andere Länder zeige, dass bei einem Urlaub in Kärnten vergleichsweise wenig Grund zur Besorgnis bestehe, so Kresse: „Wir haben in der Schweiz eine Inzidenz von 1.800. Auch in Italien ist sie um ein Vierfaches höher als in Österreich. Natürlich können Infektionen geschehen. Es gibt auch Gäste, die vielleicht nicht so sorgsam sind wie andere. Aber ich merke aus den vielen Gesprächen, die ich derzeit in den Skigebieten habe, dass die Beherbergungsbetriebe versuchen, jede Vorgabe penibel einzuhalten. Wir haben gezeigt und gesehen, es hat in den vergangenen Wochen funktioniert. Es kann durchaus sein, dass der eine oder andere Betrieb vielleicht Infektionen hat. Wir werden dieses Jahr sich und vielleicht auch nächstes Jahr mit CoV leben müssen. Aber wir müssen schauen, dass wir die Tourismuswirtschaft in jeder Art und Weise am Laufen halten.“

Für den restlichen Jänner gebe es nur wenige Buchungen, man merke die Unsicherheit der Gäste. Offen sei, wie sich der Februar entwickle. Man sei jedenfalls auf allen Märkten vertreten, so Kresse. Entsprechende Angebotspakete seien kurzfristig geschnürt worden. Hoffnung spende auch das bereits große Interesse an Angeboten für den Sommer.