Atrio in Villach mit Weihnachtsdekoration
ORF/Barbara Karl-Liebminger
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Wirtschaft

Handel zufrieden mit erstem Öffnungstag

Am Montag haben Handel und körpernahe Dienstleister wieder geöffnet, Sport- und Kulturaktivitäten sind wieder möglich. Für den Handel ist es laut Wirtschaftsvertretern „fünf nach zwölf“ im Weihnachtsgeschäft. Am ersten Öffnungstag gab es aber zufriedene Gesichter bei den Händlern.

Es ist eine Öffnung mit Bauchweh. So nannte es Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) vergangenen Donnerstag, als die Öffnungsschritte für Kärnten nach dem vierten Lockdown präsentiert wurden. Noch sind die Coronavirus-Zahlen eigentlich zu hoch und die Impfquote zu niedrig, um unbekümmert aufsperren zu können. Deshalb wurde eine schrittweise Öffnung beschlossen.

Haberl: Retten, was zu retten ist

Es soll eine Aufholjagd werden, kündigte Raimund Haberl an, zuständig für die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. Der Handel wird nur für Geimpfte und Genesene aufgesperrt, doch das Weihnachtsgeschäft sei bereits nachhaltig geschädigt, so Haberl: „Die ersten drei Einkaufssamstage und der 8. Dezember, der traditionell sehr umsatzstark ist, sind ausgefallen. Das Minus ist sehr groß. Alles, was jetzt passiert, kann eigentlich nur unter der Prämisse ‚Retten, was zu retten ist‘, laufen.“ Eine Studie habe gezeigt, dass kärntenweit rund zwei Millionen Euro im stationären Handel pro Tag dadurch entgehen würden, dass nur Geimpfte und Genesene dort einkaufen dürfen.

Handel zufrieden mit erstem Öffnungstag

Am Montag haben Handel und körpernahe Dienstleister wieder geöffnet, Sport- und Kulturaktivitäten sind wieder möglich. Für den Handel ist es laut Wirtschaftsvertretern „fünf nach zwölf“ im Weihnachtsgeschäft. Am ersten Öffnungstag gab es aber zufriedene Gesichter bei den Händlern.

Appell: Auch online heimische Händler unterstützen

Das Kaufen in den lokalen Geschäften sei für die heimische Wirtschaft, den Lebensstandort und vielleicht sogar für den eigenen Arbeitsplatz wichtig, sagt Haberl: „Unser Appell: Wenn man schon online bestellt, dann bei einem Händler, der seinen Geschäftssitz im Inland hat, damit Wirtschaftskreisläufe im Land bleiben.“ Infrastruktur und intensivmedizinisches Personal können nur mit jenen Steuereuros finanziert werden, die im eigenen Land erwirtschaftet werden, so Haberl.

Atrio in Villach mit Weihnachtsdekoration
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Atrio in weihnachtlichem Schmuck

Kaum Impulskäufe durch geschlossene Gastro

Wenig Freude hat man im Handel damit, dass Gastronomie und Hotellerie noch bis Freitag geschlossen bleiben: „Impulskäufe, die bei einem Stadtbummel getätigt werden, wird es jetzt nicht geben, weil man ganz gezielt einkaufen geht.“ Der 19. Dezember, ein Sonntag, wird diesmal von vielen Geschäften als zusätzlicher Verkaufstag genutzt. Neben Wien habe Kärnten bisher als einziges Bundesland schon die nötige Verordnung geliefert, hieß es vom österreichischen Handelsverband.

Hubert Marko vom Villacher Stadtmarketing appelliert an die Konsumenten, die heimische Wirtschaft zu unterstützen: „Wir haben schon noch die Chance, jetzt gute 14 Tage ein gutes Geschäft zu machen. Ich hoffe, dass der heimische Kunde wirklich das nutzt und regional einkauft. Es ist ein Kreislauf: Das Geld bleibt da und es wird wieder verwendet. Die Lager sind voll und die ersten drei Wochen gehen uns sicher ab. Es wird schwierig, alles aufzuholen, aber es gibt noch immer die Möglichkeit, dass wir ein gutes Geschäft machen.“

Gute Stimmung im Atrio

Im Einkaufszentrum Atrio in Villach war am Montagvormittag jedenfalls schon einiges los. Geschäftsführer Richard Oswald sagte, er sei sehr zufrieden. Es sei ein gute Einkaufstag, einer der 13 letzten vor Weihnachten. Die Stimmung sei gut, bestätigt auch Hans Volina, der Regionalleiter von Kastner und Öhler. Er setzt auch auf den kommenden offenen Sonntag. Er erwarte sich Umsätze wie am 8. Dezember oder einem guten Einkaufssamstag. Man sei nicht generell für einen offenen Sonntag, betonte er aber.

Großer Andrang bei Sportgeschäften

Groß war die Freude auch bei den Sporthändlern. Der viele Schnee macht Lust auf alle Arten von Wintersport. Dementsprechend groß war der Andrang. Michael Ebner, Regionalleiter von Hervis, sagte, die Einkaufsstimmung sei sehr gut, weil der Schnee da sei. Die Leute wollen in die Natur, so Ebner. Die drei geschlossenen Wochen waren zu dieser Zeit fast eine Katastrophe. Man habe aber Online verschickt und Klick und Collect angeboten.

Der Handel hofft, dass der vierte Lockdown wirklich der letzte war. Auf Spekulationen über eine neuerliche Schließung nach Weihnachten wollte sich Atrio Geschäftsführer Oswald jetzt nicht einlassen, er wolle sich das gar nicht vorstellen. Bundeskanzler Karl Nehammer wollte aber einen fünften Lockdown nicht ausschließen, schuld ist die CoV-Mutation Omikron.