Eine regelrechte Paketflut brach dieser Tage über die Verteilerzentren herein. Alleine im Paketverteilerzentrum der Post in Wernberg bei Villach werden derzeit an die 65.000 Pakete zugestellt, und das pro Tag, so Leiter Daniel Haut: „Die Paketmengen sind durch den Lockdown um zehn Prozent höher, als die allgemeinen Prognosen eh schon waren. Wir verteilen jetzt ungefähr 65.000 Pakete pro Tag.“
Auf dem Höhepunkt, rund um die Vorweihnachtszeit, werden es an die 80.000 Stück pro Tag sein, rechnet Haut. Das bedeutet Zusatzschichten für die mehr als 80 Mitarbeiter bereits seit Anfang Oktober. Ein Großteil der Paketzustellung erfolgt nachts. Starker Schneefall und Stromausfälle fordern Zusteller von Paketdienstleistern zusätzlich.
Gewerkschaft: Mitarbeiter zunehmend überlastet
Die Belastung ist groß, das merkt auch die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten. Vorsitzender, Ewald Kollnitz sagte, die Beschwerden der Kollegen häufen sich: „Die Mitarbeiter sind großem Stress ausgesetzt und arbeiten zehn, zwölf Stunden pro Tag.“
Paketeflut durch Weihnachtsgeschäft
Die Aktionswochen rund um den Black Friday und das Weihnachtsgeschäft bringen die Verteilerzentren und Zusteller ans Limit. Die Dienstleister rechnen neuerlich mit Rekordmengen an Paketen.
Zum zeitlichen Druck kommt auch noch die körperliche Belastung. Pakete mit bis zu 31 Kilogramm müssen zugestellt werden. Deswegen brauche es dringend Entlastung. Schon seit vergangenem Jahr fordert die Gewerkschaft die Einführung einer Schwerarbeiterregelung und dringend mehr Mitarbeiter, so Kollnitz. Alleine in Kärnten würden 150 bis 200 neue Mitarbeiter in Kärnten benötigt.
Auch Abfallwirtschaft reagiert auf erhöhtes Aufkommen
Auch in der Abfallwirtschaft macht sich der Paketboom bemerkbar. Die Firma Papyrus in Villach spezialisierte sich auf Altpapier. Geschäftsführer Martin Steinwender sagt, es sei ein erhöhter Anfall an Kartonagen und Verpackungen aus Papier zu bemerken. Die Zunahme liege bei rund 27 Prozent verglichen mit den Vormonaten. Die Sammel und Sortieranlagen für Altpapier würden langsam an die Grenzen stoßen.
Mit einzelnen Kommunen und Abfallwirtschaftsvereinen wurden deswegen bereits kürzere Abfuhrintervalle eingeführt, auch größere Altpapierbehälter werden überlegt. Zeitgleich treibt der Paketboom auch die Rohstoffpreise für Altpapier in die Höhe. Steinwender spricht von bis zu 60 Prozent Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr.