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Hallenbad-Einigung auf „Nix ist fix“

Im Rahmen einer internen Besprechung hat sich die Arbeitsgemeinschaft im Klagenfurter Stadtsenat auf die „sehr genaue Prüfung“ zweier Projekte für das Hallenbad geeinigt – erneut scheint also wieder alles offen.

Dienstagabend kündigte eine Arbeeitsgemeinschaft im Klagenfurter Stadtsenat – bestehend aus SPÖ, Team Kärnten und ÖVP – an, dass nun doch wieder eine Variante B am Südring geprüft werde, die schrittweise gebaut werden könnte, um sich ein Übergangsbad zu sparen. Jedoch müsste der Grund dort erst von der Kirche abgekauft werden. Das Vitalbad werde aber weiterhin bevorzugt behandelt. Eine Interview-Anfrage des ORF Kärnten lehnte das Büro von Bürgermeister Christian Scheider ab.

Hallenbad-Einigung auf „Nix ist fix“

Im Rahmen einer internen Besprechung hat sich die Arbeitsgemeinschaft im Klagenfurter Stadtsenat auf die „sehr genaue Prüfung“ zweier Projekte für das Hallenbad geeinigt – erneut scheint also wieder alles offen.

Viele Fragen bleiben offen – etwa, warum nun ein Grund am Südring angekauft werden könnte, obwohl die Stadt schon einen – gegenüber von Minimundus – besitzt. Ob hier Bauträgerinteressen dahinter stecken könnten, die lieber Wohnungen bauen würden, bleibt offen. Das Vitalbad-Projekt ermöglichte erst der Ankauf der Rohrer-Gründe um knapp acht Millionen Eurot. Dahinter steckt ein Deal mit Kollitsch-Immobilien: der Bauträger durfte im Gegenzug einen Grund der Stadt am Ring kaufen.

„Beste Lösung für Klagenfurt“ als Ziel

Beide Projekte sollen nun unter den Aspekten „Preis“, „Angebotsvielfalt“, „Zeitspanne“ und „Örtlichkeit“ sowie „Voraussetzungen“ zeitnahe auf Herz und Nieren geprüft werden. „Ziel ist es die beste Lösung für Klagenfurt am Wörthersee zu finden“, ist man sich in der Arbeitsgemeinschaft einig.

Unlängst wurde bekannt, dass die Schulden der Landeshauptstadt von 14 auf mehr als 40 Millionen Euro stiegen. Alle Projekte sollten deshalb einer genauen Prüfung unterzogen werden – mehr dazu in: Klagenfurt steht finanziell schlecht da (kaernten.ORF.at; 27.10.2021)

Vitalbad bereits präsentiert

Schon unter der alten Stadtregierung wurde im Vorjahr der Neubau des Hallenbades im Westen der Stadt beschlossen. Die Kosten für das Ende Oktober präsentierte Projekt Vitalbad betragen allerdings mehr als 50 Millionen Euro.

Insgesamt zerplatzen nun schon seit fast 20 Jahren neu präsentierte Projekte an verschiedenen Standorten wie Seifenblasen – auch 2010 jenes auf dem Messegelände. Ein Jahr später war bereits ein neuer Standort – am Campingplatz in der Ostbucht – gefunden.

Unter der Ära Mathiaschitz folgte ein Bürgerbeteiligungsprozess. Er kostete etwa 25.000 Euro. Übrig blieben zwei mögliche Standorte: neben dem Strandbad oder gegenüber von Minimundus – wofür sich die Politik dann entschied. Bis heute passierte nichts. Vor wenigen Wochen präsentierten die Stadtwerke ein Übergangsbad beim Fernheizwerk präsentiert, Kostenpunkt: 7,5 Millionen Euro.

FPÖ spricht von Frotzelei

FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann sagte am Mittwoch in einer Aussendung, die Koalition habe bisher die Bevölkerung mit Luftschlössern gefrotzelt. Auch die laut Expertenmeinung massiv höheren Kosten als die von der Koalition zuletzt behaupteten 50 Millionen Euro für das Vitalbad-Projekt, würden sich jetzt bestätigen. Die FPÖ fordert von der Regierungskoalition die Vorlage eines konkreten und auch tatsächlich umsetzbaren Projektes, damit Klagenfurt endlich ein neues Familien-, Freizeit- und Vereinsbad bekomme. Man brauche die Eckpfeiler eines Großprojektes, das bereits seit 17 Jahren der Bevölkerung versprochen, aber nie umgesetzt worden sei, so Darmann.