Symbolbild Gastronomie Stühle
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Wirtschaft

Gastronomie fehlt weiterhin Personal

Die Kärntner Gastronomiebetriebe suchen über das Arbeitsmarktservice fast 2.000 Mitarbeiter, bekommen aber keine. Das führt in Einzelfällen dazu, dass Unternehmer selbst in der Küche stehen oder dass die Menükarte verkleinert werden muss. Manche Betriebe sperren auch öfter zu.

Karl Kogler führt das Hotelrestaurant Pfeffermühle in St. Urban. Obwohl er eigentlich den Betrieb managen sollte, steht er zwei bis drei Mal pro Woche in der Küche, weil das Personal fehlt: „Wir haben zwar einen bestehenden Kader da, der gut funktioniert und mit dem wir ganz gut arbeiten können, aber als gelernter Koch gehe ich selbst wieder zurück in die Küche, um mein Team zu unterstützen, denn es melden sich fast keine Leute.“

Not macht erfinderisch: Halbes Lokal an einem Tag zu

Auch im Lokal Aqua in Velden muss Geschäftsführer Peter Herritsch einspringen, wenn es eng wird. Seit drei Wochen ist eine Lücke gar nicht mehr zu füllen: „Jemand fiel aus familiären Gründen aus. Wir versuchen, diese Stelle zu besetzen, was aber ein Ding der Unmöglichkeit ist. Wir haben uns dazu entschlossen, einmal pro Woche – immer dienstags – das halbe Restauarant geschlossen zu lassen und auf mehr als hundert Sitzplätze zu verzichten. Es gibt dann nur Pizza zum Essen, so können wir den verbleibenden Köchen an einem Tag gesammelt frei geben.“

Mitarbeiter fehlen in unterschiedlichen Bereichen

Auch die Zahlen des Arbeitsmarktservice sprechen eine eindeutige Sprache. Mit Dienstag gibt es in der Kärntner Gastronomie und Hotellerie 1.948 offene Stellen, 1.084 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen im Service, 839 in der Küche, 25 offene Stellen werden aus dem Bereich Gastronomie-Assistenz gemeldet. Laut AMS werden Mitarbeiter in der Gastronomie oft innerhalb weniger Stunden weitervermittelt. Laut den Zahlen des Arbeitsmarktservice gibt es aber auch Mitarbeiter in der Branche ohne Job. Fast 800 Gastro-Mitarbeiter in Kärnten sind derzeit arbeitslos gemeldet.

Dass sich die Situation in diesem Sommer noch entspannt glaubt kaum jemand in der Branche. Es fehle aber nicht an der Bezahlung, glauben die beiden Gastronomen Peter Herritsch und Karl Kogler, sondern es fehle mittlerweile oft auch die Wertschätzung der Gäste für den Beruf. Kogler: „Alle wollen am Abend weggehen, aber keiner fragt, wer einen dann bedienen wird. “