Chronik

Stress führt vermehrt zu Arbeitsunfällen

In den letzten Wochen haben sich in Kärnten die Arbeitsunfälle gehäuft. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Zahlen auch objektiv. Laut Arbeitsinspektorat sei man aber insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Als Hauptursache für Unfälle wird Stress genannt, besonders unfallträchtig ist der Forstbereich.

Im Vergleichszeitraum von Anfang Mai bis Mitte Juli diesen Jahres zum Vorjahr war laut dem Arbeitsinspektorat ein leichter Anstieg an Arbeitsunfällen zu verzeichnen. Dabei geht es unter anderem um Branchen wie den Hoch- und Tiefbau, die Sägewerksindustrie bis hin zum produzierenden Gewerbe.

Die leichte Steigerung sei aber auch den höheren Beschäftigtenzahlen am Arbeitsmarkt zuzuschreiben, so Herbert Ruhdorfer, Amtsleiter des Arbeitsinspektorates Kärnten: „Im sogenannten Coronavirus-Jahr gab es 348 gemeldete Arbeitsunfälle im Bau; im gleichen Zeitraum von heuer waren es 402. Wenn man das in Relation zueinander setzt hatten wir im Vergleichszeitraum 211.000 unselbstständig Beschäftigte und im heurigen Jahr im gleichen Zeitraum 224.000.“

Besonders schwere Unfälle im Forstbereich

Eine besondere Steigerung in einer speziellen Branche sei laut Ruhdorfer nicht aus den Zahlen zu lesen. Nur was die Schwere der Verletzungen angeht, gibt es eine Branche, die hervor sticht. Im Forstbereich sei die Zahl der schweren Unfälle besonders hoch. Die Unfallgefahr in diesem Bereich könne man allerdings schwer evaluieren, dazu zählen etwa auch Naturereignisse wie Windwurf und Schneebruch. Im Vergleich zu den Vorjahren sei keine Steigerung festzustellen.

Druck am Arbeitsmarkt nimmt zu

Ob die Häufung der Arbeitsunfälle in den vergangenen Wochen auf die sommerliche Hitze zurückzuführen sei könne nicht gesagt werden. Allgemein komme es seit Jahren zu einem erhöhten Druck unter Arbeitnehmern und Stress am Arbeitsplatz: „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Angst vor Arbeitsplatzverlust und gehen womöglich auch in einem Gesundheitszustand zur Arbeit, wo man vielleicht den einen oder anderen Unfall diesem Umstand zuschreiben kann.“

Insgesamt würde die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren kontinuierlich abnehmen. Man sei auf einem konstant niedriges Level erkennbar, so Ruhdorfer.