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Kärnten impft

Experten raten auch Jüngeren zu Impfung

Insgesamt sind kärntenweit bisher mehr als 241.000 Impfdosen verimpft worden – mehr als 55.500 davon waren Zweitimfpungen. Experten empfehlen gerade auch Jüngeren eine Impfung, weil auch sie bei einer Erkrankung schwere Verläufe haben können.

Am Anfang der Pandemie litten vor allem die vulnerablen Gruppen – also alte, kranke und schwache Menschen – besonders unter dem Coronavirus. Die erste Impfaktion betraf die über 80-Jährigen. Dass Impfen schützt, kann man seitdem in Zahlen messen. So geht die Zahl der CoV-Patienten in den heimischen Krankenhäusern und Intensivstationen stetig zurück – mehr dazu in Kein Covid-Patient mehr auf Intensiv.

Weniger Doppelerkrankungen durch Impfschutz

Nun sind es allerdings eher die jüngeren Menschen, die erkranken, sagt der Infektionsexperte der Kabeg, Jörg Weber: „Im November und Dezember waren zehn Prozent aller Schlaganfallpatienten, die wir aufgenommen haben, entweder Covid-erkrankt oder -infektiös. In den vergangenen zwei Monaten sind es null.“ Der Mediziner führt diese Entwicklung darauf zurück, dass Menschen im Alter von über 65 und 75 einen sehr hohen Impfschutz haben und daher diese Doppelerkrankung nicht mehr auftritt. „Das ist ein enormer Überlebensfaktor für diese Menschen. Da sieht man, wie erfolgreich Impfen sein kann.“

Geringeres Alter schützt nicht vor schweren Verläufen

Nun gibt es mehr Infektionen, aber auch schwere Verläufe bei jüngeren Menschen. Primarius Jörg Weber sagt, eine Covid-Erkrankung sei für Junge genauso gefährlich: „Die Patienten, die jetzt auf den Intensivstationen liegen, wo es keine Behandlungsoption mehr gibt und wo die Erkrankung mit dem Tod endet, sind schon weit weg von denen, die wir vorher gesehen haben. Sie sind nicht mehr 80 oder 90 Jahre alt, sondern sie sind um 30 Jahre jünger.“ Es sei daher extrem wichtig, dass sich diese Bevölkerungsgruppe aktiv schütze. Es sei ein verkehrter Ansatz zu denken, man sei gesund und kräftig und werde das schon irgendwie durchstehen.

Die heimischen Infektionsexperten appellieren nun auch an die jüngere Bevölkerungsgruppe, sich impfen zu lassen und sich nicht darauf zu verlassen, dass man eine Infektion nur mit leichten Symptomen übersteht.

Aktuelle Zahlen

Die Coronavirus-Situation in Kärnten hat sich am Donnerstag weiter entspannt. Nur mehr elf Covid-Patienten wurden laut Landespressedienst in einem Krankenhaus behandelt, keiner von ihnen auf einer Intensivstation. Innerhalb von 24 Stunden wurden 29 Neuinfektionen gemeldet. Es gab weniger als 300 aktiv Infizierte in der Statistik. Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 29.

In Kärnten werden Covid-Intensivpatienten, wenn sie nicht mehr infektiös sind, nicht mehr in der Statistik angeführt. Solche Fälle gab es aktuell noch sieben in den Kärntner Krankenhäusern, bestätigte Primar Rudolf Likar. Zwei dieser Patienten seien an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Eine Anpassung der Statistik, sodass auch diese Patienten angeführt werden, wurde für Anfang Juni angekündigt.