Hafnersee
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Chronik

Europaweite Suche nach See-Investoren

In die Suche nach Investoren für die landeseigenen Seeliegenschaften kommt Bewegung. Europaweit werden Interessenten gesucht, die am Hafner-, Maltschacher- und Ossiacher See touristische Leitprojekte entwickeln wollen. Man werde aber keinen Quadratmeter verkaufen, so das Land.

Grüne Wiesen, Schatten spendende Bäume, großflächiger Seezugang: Die landeseigenen Liegenschaften am Maltschacher- und Hafnersee sind jeweils 20 Hektar groß. Unter Landeshauptmann Jörg Haider wurden sie vom Land dem ÖGB viel zu teuer abgekauft, wie der Rechnungshof danach feststellte.

Anlagen in die Jahre gekommen

Am Hafnersee steht ein Hotel, am Maltschachersee ein Feriendorf, beide bereits stark in die Jahre gekommen. Mindestens elf Millionen Euro wären nötig, um die Unterkünfte auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen. In Steindorf am Ossiacher See gibt es neben dem Steinhaus von Günther Domenig ein etwa zwei Hektar großes Seegrundstück in Landesbesitz. Für alle drei Liegenschaft werden nun touristische Investoren gesucht, die sich aber keine Hoffnungen auf einen Kauf der Grundstücke machen dürfen.

Keine Apartments erwünscht

Zuständig ist die Beteiligungsverwaltung des Landes mit Vorstand Martin Payer: „Im letzten Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligung haben wir über die weitere Vorgehensweise beraten. Zunächst wird es eine öffentliche Ankündigung geben, dass wir diese Seeliegenschaften per Baurecht vergeben wollen, es wird kein Quadratmeter Seegrund verkauft.“ Das sei die Vorgabe von Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Man hätte gerne Ganzjahrestourismus, es dürfe auch keine Apartments geben, sondern Projekte, die ein Vorbild für den Kärntner Tourismus sein sollen.

Interessenten bereits vorhanden

Auf wie viele Jahre dieses Baurecht gelten solle, sei ebenfalls noch offen. Fix hingegen ist laut Payer, ohne öffentlichen Seezugang werde es keinen Zuschlag geben. Trotz aller Auflagen rechnet Payer damit, einen Partner zu finden. Es gebe bereits Interessenten. Der Zeitplan sehe so aus, dass man sich vorgenommen habe, bis Ende 2021 für jede Liegenschaft einen Investor gefunden zu haben. Payer lässt noch offen, ob sich das Land und die Beteiligungsgesellschaft an einem Tourismusprojekt finanziell beteiligen würden. Das hänge vom Projekt ab, sagte er.

FPÖ fordert Projektentwicklungsgesellschaft

FPÖ-Parteiobmann Gernot Darmann kritisiert in einer Aussendung ein Versäumnis seitens der Kärntner Landesregierung. Die Kärntner FPÖ fordere seit 2018 eine Projektentwicklungsgesellschaft, die eigene Projekte umsetzungsfertig vorbereitet, um Investoren ansprechen zu können oder Unternehmer bei ihren Projektentwicklungen zu unterstützen. Lange und aufwendige Behördenverfahren würden Investoren verschrecken, so Darmann.

Köfer für transparente Abwicklung

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte Transparenz und die Offenlegung sämtlicher Verträge. Die Aufrechterhaltung des öffentlichen Seezugangs sei unumgänglich. Köfer forderte diesbezüglich eine Garantie von LH Peter Kaiser (SPÖ) und LR Martin Gruber (ÖVP) ein. Der Involvierung eines privaten Geldgebers stehe er grundsätzlich positiv gegenüber.