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Wirtschaft

Existenzängste bei Hotellerie und Gastro

Für viele Betriebe in Hotellerie und Gastronomie ist die Situation mittlerweile existenzgefährdend. Die Unternehmer fordern von der Politik jetzt einmal mehr Planbarkeit ein, dazu mehr Testmöglichkeiten und eine vorzeitige Impfmöglichkeit für die Mitarbeiter im Tourismus.

Die monatelange Schließung bringt viele Gastronomiebetriebe und Hotels in massive Schwierigkeiten: 90 Prozent mussten bisher Coronahilfen beantragen, 72 Prozent sehen weitere Arbeitsplätze und 77 Prozent ihren Betrieb gefährdet, wenn der Lockdown nicht bald beendet wird. Dazu komme noch, dass immer mehr Mitarbeiter in andere Branchen wechseln, weil sie im Tourismus keine berufliche Zukunft mehr sehen würden, heißt es.

Damit die Betriebe so rasch wie möglich wieder öffnen können, müsse die Sieben-Tage-Inzidenz in Kärnten deutlich sinken, sagt Tourismussprecher Josef Petritsch: „Wenn wir diese Zahl nicht runter bekommen werden wir leider nicht öffnen können.“

Kritik an „partieller Scheinöffnung“

Eine Senkung könne nur gemeinsam erzielt werden. Allerdings gehe das in Kärnten derzeit zu langsam, kritisierte Wirtesprecher Stefan Sternad: „Mit dem Tempo werden wir einen Katastrophensommer erleben. Wenn wir die Zahlen nicht runter bringen, wird es keinen internationalen Reiseverkehr geben. Wir haben derzeit eine Teststraßen-Kapazität von 140.000 Tests, die das Land pro Woche stemmen kann. Uns fehlen hunderttausende. Ohne Heimtests wird es so oder so nicht gehen.“ Daher müsse das Land die Expertise der Unternehmer in seine Planungen mit einbeziehen.

Kein gutes Haar lassen Wirte und Hoteliers an der geplanten Öffnung der Gastgärten. Diese seien aufgrund der Abstandsregeln kaum wirtschaftlich zu führen und zum Großteil nicht wetterfest. Laut Sternad seien gegenüber dem Fachvorstand einige Vorschläge eingebracht worden. „Exakt dieser Vorschlag war bewusst nicht enthalten, weil wir keine partiellen Scheinöffnungsschritte setzen wollten.“ Das sei eine „absurde Lösung“, die das Wort „Lösung“ nicht verdiene, so Sternad.

Rascher Impfstart für Mitarbeiter gefordert

Damit die Betriebe, sobald es die Zahlen erlauben, sicher öffnen können, fordern die Unternehmer auch, dass die Mitarbeiter rechtzeitig geimpft werden können, also gleich zu Beginn der Phase 3 im Nationalen Impfplan.

Die Stadt Klagenfurt will Wirte, die sich trotzdem für die Öffnung ihrer Gastgärten entscheiden, unterstützen und erlässt ihnen bis auf weiteres die Gebühren.