Voriges Jahr brachte die Vorsaison in Lignano in Friaul-Julisch Venetien coronavirusbedingt ein Minus von 41 Prozent. Das ist besonders bitter, weil in einem Jahr ohne Pandemie viele Urlauber aus Österreich gerade die Fenstertage – rund um die Feiertage – für ein verlängertes Wochenende am Meer nutzen. Heuer sind die Urlauber – zumindest bis jetzt – noch vorsichtig, sagte Martin Manera vom Verein „Lignano Holiday“. Einige Stammgäste aus Österreich und Deutschland hätten schon gebucht, vorwiegend für die zweite Hälfte des Sommers – Juli, August, September.
Strategien: Abstand und Gütesiegel
Bei der Vorbereitung von Angeboten werde man auf die Erfahrungen aus dem Vorjahr zurückgreifen, sagte Lucio Gomiero, der Generaldirektor der Tourismus-Marketingorganisation PromoTurismo FVG. Dazu zählen die Online-Reservierung von Schirmen für die Strände oder der größere Abstand zwischen den Liegen, der – vor allem bei den Urlaubern aus Österreich – gut angekommen sei. Zusätzlich könnte heuer ein Urlaub in sogenannten „Bubbles“, also „Blasen“ möglich sein, also in geschützten Bereichen, wo nur Personen, die gestestet sind, Zutritt haben, sagte Gomiero.
Um die Hälfte weniger Gäste kamen voriges Jahr nach Slowenien auf Urlaub. Nachhaltig und sicher wollen sich heuer dort viele Betriebe präsentieren. Sie sind mit einem eigenen Gütesiegel gekennzeichnet, sagte Maja Pak, die Generaldirektorin des slowenischen Tourismusverbandes.
Aktiv- und Genussurlaub im Fokus
In Slowenien setzt man auf Themen wie „Outdoor, Gesundheit und Wohlbefinden“. Slowenien ist heuer auch „Europäische Gastronomie-Region“. Nachhaltige Tourismus- und Genussangebote mit regionalen Spezialitäten sollen zusätzliche Anreize schaffen.
Weitere grenzübergreifende Urlaubs- und Freizeitangebote – wie das Weitwandern entlang des Alpe-Adria-Trails, der seit mittlerweile zehn Jahren von den Alpen bis ans Meer führt – sollen auch heuer von Aktivurlaubern genutzt werden, hoffen die Touristiker aus den drei Nachbarregionen. Das jüngste Projekt, „Alpe-Adria-Golf“, verbindet 20 Golfplätze in den drei Ländern.
Über Tests und Impfung zur Reisefreiheit
In Kärnten gingen die Nächtigungen im Vorjahr um 17 Prozent zurück. Das sei der geringste Rückgang, im Vergleich zu anderen Bundesländern, sagte Christian Kresse von der Kärnten Werbung. Er hoffe, dass die Grenzöffnungen auch wieder Gäste aus dem Ausland nach Kärnten bringen werden. Kresse rechnet damit, dass es April oder Mai wieder internationale Reisefreiheit in irgendeiner Form geben werde: „Es ist allen bewusst, dass das nur über eine hohe Anzahl an Impfungen und entsprechender Dichte von Tests funktionieren wird.“
Ein international gültiger Impfpass und Tests für Urlauber sei für die Tourismusvertreter aus den drei Nachbarländern denkbar und wünschenswert. Das wünschen sich auch die Kärntner Busunternehmen, die auch europaweit einheitliche Richtlinien für Reisen fordern. Eine gewisse Vorlaufzeit für das Erstellen von Angeboten werde ebenfalls benötigt, damit auch sie – möglichst bald – in die Saison starten können.