Coronavirus

„Menschen mit Behinderung rasch impfen“

Kärntens Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger fordert, dass auch Menschen mit Behinderung vorrangig gegen das Coronavirus geimpft werden. In der Impfstrategie von Bund und Ländern sei das bisher nicht vorgesehen. Doch eine rasche Impfung sei aus vielerlei Gründen nötig.

In der öffentlichen Wahrnehmung gehe es eigentlich immer um die rasche Impfung von älteren Menschen und Gesundheitspersonal. Das sei wichtig und richtig, so Kärntens Behindertenanwältin Scheiflinger. Es dürfe aber nicht auf Menschen mit Behinderung vergessen werden, da diese teilweise ebenfalls zur Risiko- bzw. Hochrisikogruppe gehören würden. Sie seien in der Impfstrategie des Landes ebenfalls prioritär zu behandeln.

Bei Menschen, die in Werkstätten bzw. Wohngemeinschaften betreut werden, sei bereits eine Bedarfserhebung durchgeführt worden. Es müssten aber auch die Menschen die Chance auf eine rasche Impfung haben, die zu Hause betreut werden, sagte die Behindertenanwältin: „Weiters geht es auch um Menschen mit Behinderungen, die im eigenen Haushalt mit mobiler Unterstützung wie beispielsweise persönlicher Assistenz oder mobilem Pflegedienst leben.“ Auch sei abzuklären, wann, wo und wie die Impfungen für diese Personengruppe, die außerinstitutionell lebt, stattfinden können.

Barrierefreie mobile Impfdienste und Stationen gefordert

Sie sei mit dem Impfgremium des Landes in enger Abstimmung und zuversichtlich, dass es bald auch eine Impfstrategie für Menschen mit Behinderung geben könnte, auch wenn noch Fragen offen seien, so Scheiflinger: „Die Impfstrategie des Bundes spricht ja auch von einem mobilen Impfdienst. Wie wird das funktionieren?“ Auch Impfstationen müssten ausreichend barrierefrei zugänglich sein. Es müssten auch die Erwachsenenvertreter einer Impfung ihrer Klientinnen und Klienten zustimmen, sagte die Behindertenanwältin.

Vom Land Kärnten hieß es, es werde an einem Konzept gearbeitet, um auch Menschen mit Behinderung rasch gegen das Coronavirus impfen zu können.