Covid-19-Impfung
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Coronavirus

CoV-Impfungen in Kärnten ab 5. Jänner

Am Sonntag starten in ganz Österreich die ersten Impfungen gegen das Coronavirus, mit Ausnahme von Kärnten. Laut LH Peter Kaiser (SPÖ) soll es am 5. Jänner soweit sein. Geimpft werden soll parallel in vier Pflegeheimen. Es gibt dazu auch kritische Reaktionen.

Kärnten begann am Sonntag – als einziges Bundesland – nicht mit den Impfungen gegen das Coronavirus. Die Entscheidung zuzuwarten sei bereits vor einiger Zeit gefallen, so Landeshauptmann Peter Kaiser. Es gehe darum, Showeffekte zu vermeiden und um die Nachhaltigkeit.

Es handle sich um die wohl wichtigste Impfung seit Langem. Sie solle so an Frau und Mann gebracht werden, indem auch berechtigte Fragen im Vorfeld geklärt werden können. So solle laut Kaiser eine hohe Durchimpfungsrate erzielt werden, „die wiederum auch alle anderen mit schützt“.

Impfstart in Heimen in vier Bezirken

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer soll einen Tag vor Impfbeginn, also am 4. Jänner, eintreffen. Fest steht auch, dass der Impfstart zeitgleich in vier Kärntner Heimen stattfinden wird. Diese befinden sich in den Bezirken Klagenfurt, Villach, Spittal und Wolfsberg. Laut Kaiser werden all jene geimpft, die es wollen: „Die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch die Mitarbeiter aus dem Pflegebereich, aber auch aus sonstigen Bereichen wie Reinigung, Küche, etc..“ Eine weitere Teilimpfung muss zwei Wochen später erfolgen. Nach den Alten- und Pflegeheimen sollen laut dem Landespressedienst die Krankenanstalten folgen.

Auf die Frage, wer aussuche, wer geimpft werde und nach welchen Kriterien hieß es vom Land, es gebe Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums zur Priorisierung. Daran werde sich auch das Land Kärnten halten. Außerdem stehe das Land Kärnten in engem Kontakt mit dem Impfkoordinator Clemens-Martin Auer. Am Montag wird das Impfgremium festlegen, in welchen Heimen konkret mit den Impfungen begonnen werden wird.

70 Standorte für Freitestung geplant

Das Freitesten aus dem Lockdown von 15. bis 17. Jänner soll in Kärnten an 70 Standorten möglich sein. Die Anmeldung zum Antigen-Schnelltest erfolgt über das Anmeldesystem des Bundes.

Reaktionen

ÖVP-Nationalrat Peter Weidinger zufolge werde durch den späteren Impfstart in Kärnten eine Chance vertan, die Pandemie schneller zu besiegen. Vom Land wird dazu in einer Aussendung betont, man habe sich bewusst gegen die vom Bund vorgeschlagene symbolische Erstimpfung entschieden. Für den Impfstart am Sonntag wären nicht tausend, sondern lediglich fünf bis zehn Impfdosen zur Verfügung gestanden.

Kritik kommt auch vom Team Kärnten: Es gebe zwischen den Feiertagen keine kostenlosen Coronavirus-Tests mehr. Der Besuch bei den Großeltern in einem Alters- oder Pflegeheim werde dadurch zur Geldfrage. Andere Bundesländer würden diese Serviceleistung weiter anbieten.

Vom Land heißt es dazu, Antigenschnell-Tests für Heimbesucher seien über die Weihnachtsfeiertage in allen Bezirken des Landes angeboten worden, um wegen der Besucher-Ausnahmeregelung am 24. und 25. Dezember genug Testkapazitäten zur Verfügung stellen zu können. Wegen des Lockdowns sei seit 26. Dezember wieder nur ein Besucher pro Woche pro Heimbewohner erlaubt.

Aktuelle Zahlen

In Kärnten wurden am Sonntag binnen 24 Stunden 301 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, aktuell gibt es damit 1.478 Infizierte. 169 Personen müssen im Krankenhaus behandelt werden. 14 Patienten liegen auf der Intensivstation, zwei Menschen starben seit Samstag an oder mit dem Coronavirus. Kärnten hat somit insgesamt 486 Coronavirustote zu beklagen.