Anziehen einer Schutzmaske
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Coronavirus

Herausforderungen für Spitäler

Die Versorgung von Covid-19 Patienten in den Spitälern wird immer mehr zur Herausforderung. Nicht nur weil die Bettenkapazität auf den Intensivstationen beschränkt sind, sondern weil es viel schneller zu einem Engpass beim Personal kommen könnte.

Die täglichen Meldungen über CoV-positiv getestete Menschen werden in der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) genau beobachtet. Schon vor zwei Tagen sprach Vorstand Arnold Gabriel von einer Notsituation. Das Personal wird langsam knapp, kein Spital ist mehr virusfrei.

Zentralbetriebsratsobmann Ronald Rabitsch sagte: „In den Covid-Bereichen ist es massiv herausfordernd, dass die Kollegen zwölf Stunden lang mit spezieller Schutzausrüstung arbeiten muss. Da hören wir immer wieder, dass es diesmal schwieriger ist, als in der ersten Welle.“

Suche nach Ersatzmitarbeitern

Deshalb wurden frisch pensionierte Pflegekräfte angeschrieben, ob sie einspringen könnten, ebenso Teilzeitkräfte, ob sie aufstocken wollen oder die in Karenz, ob sie vorzeitig wieder zurückkehren.

Auch logistisch ist die Trennung zwischen Covid-Stationen und Normalstationen aufwendig. Zwar haben Infektionsabteilungen eine lange Tradition, es wurden ja schon immer Tuberkulose-Patienten von den anderen getrennt, aber jetzt ist die Zahl viel höher. Rund 350 Covid-19-Patienen müssen versorgt werden. Vor den Stationen wurden Schleusen errichtet. Den Pflegekräften und Ärzten werden in diesen Schleusen beim Eintreten Schutzanzüge angezogen, dazu Masken und Brillen.

Strengste Hygiene

Beim Verlassen muss der Schutz ausgezogen werden, sämtliches Material auch der Müll aus den Stationen werde gesondert entsorgt, so Vorstand Arnold Gabriel: „Unsere Mitarbeiter arbeiten in klar definierten Bereichen, auch in Teams. Das betrifft alle im Behandlungsprozess Beteiligten.“ Die Hygienevorschriften werden streng eingehalten, so Gabriel.

Dennoch könne die Trennung nicht für alle Fälle garantiert werden. Wenn etwa Patienten, die bei der Aufnahme ins Krankenhaus negativ getestet wurden, plötzlich Symptome zeigen. Sollte das der Fall sein, hänge das weitere Vorgehen von der Krankheit des Patienten und den Symptomen ab, so Gabriel. Entweder werde er in dafür vorgesehene Bereiche verlegt oder in der jetzigen Station isoliert.

In der KABEG hofft man jetzt, dass sich das Virus unter Ärzten und Pflegepersonal nicht weiter ausbreitet. Denn erst Ende nächster Woche wird man wissen, wie erfolgreich die Rückholaktion ist.

Bis jetzt 10.274 Kärntner mit CoV angesteckt

10.274 Kärntner haben sich laut den offiziellen Zahlen im Epidemiologischen Meldesystem (EMS) seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie mit dem Virus angesteckt. Das meldete der Landespressedienst am Donnerstag. 482 Neuinfektionen bei 1.136 PCR-Tests im EMS, dazu 247 bestätigte Fälle aus 294 Antigentests waren mit Stand Donnerstagfrüh innerhalb von 24 Stunden dazugekommen.