Coronavirus

St. Veit orange: Verschärfungen geplant

Der Bezirk St. Veit ist am Freitag bei der Coronavirus-Ampel orange gestellt worden. Es ist nach Völkermarkt und Hermagor nun der dritte orange Bezirk. Die Maßnahmen für Veranstaltungen werden verschärft. Erstmals gibt es zwei CoV-Fälle beim Villacher Eishockeyverein VSV, das Spiel am Freitag in Villach findet aber statt.

Die Coronavirus-Kommission des Bundes setzte außerdem die Bezirke Klagenfurt-Stadt und Klagenfurt-Land auf Gelb. Die Bezirke Feldkirchen, Spittal und Wolfsberg bleiben grün, Villach und Villach-Land sind gelb, Völkermarkt und Hermagor bleiben orange, hier kam St. Veit am Freitag neu dazu. Von Donnerstag auf Freitag gab es in Kärnten 25 neue Infektionsfälle.

Kaiser: Nicht Strafe sondern Schutz

Wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) im Anschluss an die Kundmachung der Kommission mitteilte, seien die Ampelschaltungen der Kommission nicht als Strafe, sondern als Schutz zu sehen. „Dass regionale Maßnahmen wichtig sind, zeigt sich am Beispiel von Hermagor“, so Kaiser. Dort könne möglicherweise bald eine Besserstellung erfolgen.

Bald 135 Contact-Tracer

Kaiser appelliert zudem, sich weiterhin an die bekannten und wichtigsten Maßnahmen – Abstand halten, Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, dort wo angeordnet und Hygieneregeln – zu halten. Der Landeshauptmann dankt zudem allen Contact-Tracern für ihre wichtige Arbeit beim Nachverfolgen der Infektionsketten. Mit den 45 neuen Contact-Tracern – 15 traten ihren Dienst bereits an, 30 folgen kommende Woche – könne damit bereits auf einer sehr guten Basis aufgebaut und diese weiter ausgebaut werden. Kärnten verfügt dann über 153 Contact-Tracer.

Verschärfung von Maßnahmen

Nach der Sitzung des Kärntner Expertengremiums wurde eine Verschärfung der Maßnahmen für St. Veit beschlossen, sie treten am Montag, dem 19.10. in Kraft. Vorgesehen ist, dass in Heimen im Bezirk St. Veit die Besuchszeit auf 10.00 bis 17.00 Uhr beschränkt wird. Für Besuche sollen dann nicht die Zimmer, sondern eigene Besuchsräume verwendet werden. Zudem wird man bei den Besuchen einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Die Zentren für psychosoziale Rehabilitation (ZSPR) des Bezirkes müssen zudem der Behörde Covid-Präventionskonzepte vorlegen. Weiters dürfen Pflegeheime und ZPSR keine externen Veranstaltungen besuchen.

Die Schulen im Bezirk St. Veit werden auf die Ampelfarbe „Gelb“ geschaltet. Bei Veranstaltungen im Bezirk sind bei zugewiesenen Sitzplätzen maximal 500 Personen in Innenräumen und 1.000 im Freien erlaubt.

Besucherzahlen bei Veranstaltungen reduziert

Für Veranstaltungen werden die Besucherzahlen reduziert. So sind bei Indoor Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze zehn Personen erlaubt, bei Veranstaltungen im Freien 40, statt wie bisher 50 Personen. Gibt es zugewiesene Sitzplätze, sind im Freien 1.000 Personen erlaubt, in geschlossenen Räumen 500.

Bei Sportveranstaltungen müssen unmittelbar nach Spielschluss auch die Kantinen geschlossen werden, sagte die St. Veiter Bezirkshauptfrau Claudia Egger nach den Beratungen der Kommission.

Keine Vorverlegung der Sperrstunde

Eine Vorverlegung der Sperrstunde sei für den Bezirk St. Veit derzeit kein Thema. Das werde bundes- und landesweit diskutiert, sagte die St. Veiter Bezirkshauptfrau Claudia Egger nach den Beratungen der Kommission. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) steht einer solchen Maßnahme eher skeptisch gegenüber. Noch sei dies für Kärnten nicht angedacht. Der Innsbrucker Bürgermeister habe gesagt, die Sperrstunde um 22.00 Uhr sei eindeutig zu Früh angesetzt, weil sie dazu animiere, privat nachzufeiern.

Gute Entwicklungen in Hermagor und Völkermarkt

Sehr positiv entwickeln würden sich die weiterhin orangefarbenen Bezirke Völkermarkt und Hermagor entwickeln, sagte Prettner. Hermagor stellte aufgrund der guten Entwicklung den Anspruch, wieder auf gelb zurückgestellt zu werden, was aber aufgrund einer Drei-Wochen-Frist noch nicht möglich war. Nächste Woche könnte es aber soweit sein, so Pretter. Sollten sich die Fallzahlen weiter so entwicklen, dann Ja. Auch in Völkermarkt hätten sich die Infektionszahlen stabilisiert. Vom Bund wünscht sich Prettner eine einheitliche Regelung, was Besuche in Pflegeheimen und sozialen Einrichtungen betrifft.

Zwei VSV-Stammspieler in Quarantäne

Zwei VSV-Spieler waren bei einem Schnelltest positiv, am Donnerstagabend wurden weitere PCR-Tests gemacht, sagte Andreas Schwab, der Finanzvorstand des VSV. Diese bestätigten das erste Ergebnis. Alle anderen Spieler des VSV, die negativ getestet wurden, wurden Freitagfrüh nochmals getestet, alle waren erneut negativ. Danach entscheiden die Behörden, ob das geplante Spiel gegen die ungarische Mannschaft Fehevar in der Villacher Eishalle stattfinden könne oder nicht.

Die Liga sage, bei positiven Tests werden nur die Betroffenen abgesondert, die anderen dürfen weiter an der Meisterschaft teilnehmen. Es müssen aber die Behörden zustimmen. Am Freitagvormittag informierte der VSV in einer Aussendung, dass sich die Infektion der Spieler bestätigt habe, doch das Spiel gegen Fehervar dürfe stattfinden. Der Rest des Teams begab sich in eine Art „Blase“, also in Mannschafts-Quarantäne. Das bedeutet, dass sich alle negativ getesteten Spieler und Betreuer nur zwischen Wohnung und Trainings- sowie Spielort bewegen dürfen.

Fall in Krankenhaus Friesach nun negativ

Einen neuen bestätigten Fall gibt es im Zentrum für psychosoziale Rehabilitation (ZPSR) im Bezirk St. Veit – die Anzahl der Infektionen unter den Bewohnern steigt dort damit auf 23, weiterhin gelten fünf Mitarbeiter als CoV-positiv. Im Krankenhaus Friesach wurde ein Patient beim Eintritt in das Spital bei einer Covid-Routineuntersuchung positiv getestet. Er wurde – genau wie fünf weitere Patienten, die als Kontaktpersonen der ersten Kategorie gelten – abgesondert. Ein zweiter Test bei dem Patienten war aber negativ, meldete das Land am Donnerstagabend.

Offenbar habe er sich bei seiner Einlieferung in das Spital bereits in einem schwächeren Stadium der Coronavirus-Erkrankung befunden und gilt nach dem zweiten Test als genesen und nicht mehr ansteckend, so die Verantwortlichen. Die erfolgten Maßnahmen können damit wieder rückabgewickelt werden.

Beschränkungen in Slowenien

Im Nachbarland Slowenien steigt die Zahl der Coronavirus-Infizierten. Im Großteil des Landes gilt ab Freitag ein teilweiser Lockdown. Betroffen ist auch die Hauptstadt Laibach. Insgesamt sieben von zwölf Regionen mit den höchsten Infektionszahlen werden unter Quarantäne gestellt. Die Bewohner werden nur unter Ausnahmen ihre Region verlassen dürfen. In den Risikoregionen wird außerdem Versammlungsverbot gelten, Bars und Restaurants werden geschlossen, Maskenpflicht wird es auch im Freien geben.