Zwei Frauen mit Maske kommen aus einem Schuhgeschäft
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Chronik

Drei CoV-Cluster in Villach

Seit Freitag leuchtet die Coronavirus-Ampel in Villach gelb. Derzeit gibt es drei Cluster: einen an der Handelsakademie, einen am Peraugymnasium und einen in einem Traditionsverein. Am Montag wurden mehr als 200 Schüler und Lehrer getestet. Villach weitet die Maskenkontrollen unterdessen aus.

In ganz Kärnten gibt es derzeit 95 aktive Infektionen mit dem Coronavirus, fast ein Drittel davon, nämlich 29, sind es allein in Villach. Zwölf Patienten benötigen stationäre Betreuung, drei davon eine intensivmedizinische.

Acht Fälle hängen mit der HAK und dem Peraugymnasium zusammen. Am Montagvormittag wurden 90 Personen aus der HAK getestet, am Nachmittag folgten 140 Lehrer und Schüler aus dem Peraugymnasium. Hier sind zwei Schüler der ersten Klasse infiziert – mehr dazu in Villach: Schüler und Lehrer getestet (kaernten.ORF.at; 20.9.2020). Zehn Fälle in Villach hängen mit einem Vereinstreffen zusammen.

Peraugymnasium: Sonderregelung für Erstklässler

Beide Klassen mit 52 Schülerinnen und Schülern und auch neun Lehrer sind vorläufig in Quarantäne, sagt Franz Petautschnig, der Direktor des Peraugymnasiums: „Für diese Klassen kann der Unterricht nicht wie geplant stattfinden. Für die Lehrer, die in Quarantäne sind, versuchen wir Distance-Learning zu organisieren, oder die Lehrer organisieren sich das selbst. Das wird kein Problem sein. Ein Problem werden die Schüler der ersten Klasse sein, weil die noch kaum in das Computerprogramm einsteigen konnten. Für die werden wir uns etwas einfallen lassen. Eventuell werden sie sich Arbeitsaufträge in gedruckter Form abholen können.“

Er ärgert sich aber auch über die Sorglosigkeit des Sommers, man habe mit Infektionen rechnen müssen. Immerhin gebe es am Gymnasium 103 Lehrer und 1.200 Schüler.

Blick auf Passanten mit Maske auf dem Villacher Hauptplatz
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Villach: Infektionen gut nachvollziehbar

Neben den Fällen in den Schulen wurden in Villach aber auch im Zusammenhang mit einem Traditionsverein zehn Infektionen entdeckt. Von einem Coronavirus-Hotspot will der stellvertretende Magistratsdirektor Alfred Winkler aber nicht sprechen. „Einige Fälle sind clusterartig aufgepoppt.“ Im Fall des Vereins sei das ein Treffen von Personen im Alter zwischen 70 bis 80 Lebensjahren gewesen, „glücklicherweise musste niemand ins Krankenhaus“.

Mehr Kontrollen in Villach

Seit Freitag leuchtet die Coronavirus-Ampel in Villach gelb, es gab mehrere Coronavirus-Fälle in Schulen. Ausgehend von einer Pädagogin der HAK-Villach wurden fünf weitere Lehrkräfte angesteckt, mittlerweile sind auch zwei Schüler am Peraugymnasium infiziert. Unterdessen soll die Maskenpflicht in der Stadt stärker kontrolliert werden.

Man werde die Situation relativ rasch in den Griff bekommen, sagte Winkler. Derzeit seien alle Infektionen gut nachvollziehbar. Die Kontrollen, vor allem die Maskenpflicht betreffend, werden aber jetzt verstärkt.

Mediziner Rudolf Likar zu CoV

Zu den vielen offenen Fragen rund um das Coronavirus ist der Mediziner Rudolf Likar vom Klinikum Klagenfurt im Studio.

Bevölkerung sollte Maßnahmen ernst nehmen

Es werden Kontrollteams mit der Polizei gebildet, „weil ohne Exekutive funktioniert da gar nichts“. Man ernte sonst als Behörde ein „müdes Lächeln“ oder unfreundliche Kommentare. Die Teams werden zu den Verbrauchermärkten und zur Gastronomie geschickt. „Überall, wo es konkrete Vorgaben gibt, werden wir präsent sein um zu zeigen, dass die Maßnahmen ernst genommen werden sollten.“

Vorzeigebezirk in Kärnten ist derzeit nach wie vor Hermagor. Dort wurde in den letzten 14 Tagen keine einzige Covid-19-Infektion nachgewiesen.