Einsatzkräfte beim Tatort in Guttaring
ORF/Marco Mursteiner
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Chronik

Prozess gegen Bombenleger startet

Am Landesgericht Klagenfurt müssen sich am Montag die beiden Bombenleger von Guttaring verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden ehemaligen Soldaten versuchten Mord, Gefährdung durch Sprengmittel und schwere Sachbeschädigung vor. Sie hatten vor dem Haus der Ex-Frau des einen Angeklagten eine Bombe detonieren lassen, die Frau wurde lebensgefährlich verletzt.

Vor einem Mehrparteienhaus in Guttaring ist es am 1. Oktober des Vorjahres zu dem Verbrechen gekommen. Der 29 Jahre alte damalige Soldat deponierte die selbst gebastelte Paketbombe vor dem Haus, in dem die Ex-Frau seines 28 alten Feundes lebte, und läutete an. Als die damals 29-Jährige vor die Tür trat und das Paket in Augenschein nahm, zündete ihr Ex-Mann, der sich in der Nähe versteckt hielt, den Sprengsatz.

Opfer erlitt schwerste Verbrennungen

Die dreifache Mutter erlitt schwerste Verbrennungen, deren Folgen sie noch ein Leben lang begleiten werden. Die beiden Männer flüchteten, wurden jedoch wenige Stunden später gefasst und in Untersuchungshaft genommen. Dort legten beide ein Geständnis ab. Hintergrund der Tat dürfte ein Sorgerechtsstreit gewesen sein.

Eingangsbereich
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Vor diesem Haus detonierte die Paketbombe

Am Montag müssen sich die beiden vor einem Geschworenengericht verantworten. Der Hauptverdächtige, der Ex-Mann des Opfers, wird sich schuldig bekennen, sagte sein Verteidiger Hans Gradischnig: „Seine Tathandlungen sind durch nichts zu erklären. Außer damit, dass er eine Verzweiflungsaktion gesetzt hat. Wobei er die Explosionskraft der von ihm konstruierten Bombe unterschätzt hat. Denn er wollte eigentlich nur sozusagen einen Schreckschuss abgeben und in Wirklichkeit hätte es zum Tod führen können.“

War zweiter Anschlag geplant?

Auch der zweite Angeklagte wird sich laut seinem Anwalt schuldig bekennen. Ob die beiden Männer einen zweiten Anschlag geplant hatten, und zwar auf die ehemalige Freundin des zweiten Angeklagten, wie der Hauptverdächtige bei der Einvernahme ausgesagt hat, sei derzeit unklar, sagte Gradischnig. Die beiden Angeklagten würden sich nämlich gegenseitig belasten. Der Prozess, der unter strengen Coronavirus-Sicherheitsvorkehrungen stattfindet, ist für zwei Tage anberaumt. Am Dienstag könnte es ein Urteil geben.