Landesgericht Klagenfurt
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Chronik

Anklage gegen Bombenleger

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat eine Anklage wegen des Bombenanschlags auf eine Frau in Guttaring eingebracht. Ihrem Ex-Mann und seinem Komplizen, beide 29 Jahre alt und ehemalige Soldaten, werden Mordversuch, schwere Sachbeschädigung sowie Gefährdung durch Sprengmittel vorgeworfen.

Der Ex-Mann muss sich bei Gericht wohl zusätzlich wegen des Besitzes von Kinderpornografie verantworten. Auf seinem Handy wurden rund 300 Bilder in einer versteckten Datei entdeckt, die er aus dem Internet heruntergeladen hatte, so die noch nicht rechtskräftige Anklage. Bei diesem Angeklagten hat die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gestellt. Grund dafür ist seine Gefährlichkeit, die ein psychiatrischer Sachverständiger feststellte. Der Mann war bei dem Anschlag demnach zurechnungsfähig.

Einsatzkräfte beim Tatort in Guttaring
ORF/Marco Mursteiner
Am 1. Oktober des Vorjahres kam es zum Bombenanschlag in Guttaring

Frau wurde schwerst verletzt

Einer der beiden hatte den Sprengsatz am 1. Oktober des Vorjahres vor der Tür des Mehrparteienhauses in Guttaring abgelegt und bei der damals 27-jährigen Frau geläutet. Als die dreifache Mutter die Tür öffnete, zündete der zweite Mann den Sprengsatz. Daraufhin flüchteten beide, die Frau wurde mit schwersten Brandverletzungen ins Landeskrankenhaus Graz geflogen und in der Folge mehrfach operiert. Die beiden Männer wurden nach dem Anschlag verhaftet.

Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass das Duo die Tat schon länger geplant hatte. Angeblich wollten sie dem Opfer nur einen „Denkzettel“ verpassen, Tötungsabsicht habe es keine gegeben. Die Befragungen ergaben, dass möglicherweise ein zweiter Anschlag auf die Ex des Komplizen geplant gewesen wäre.