Das mit Sprengstoff gefüllte Paket wurde der Frau vor die Tür ihrer Wohnung in einem Mehrparteienhaus gelegt, dann wurde geläutet. Als die Frau vor die Tür trat, detonierte es und verletzte sie schwer, so Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. Die Frau konnte noch selbst den Notruf wählen und den Einsatzkräften sagen, dass sie einen Mann mit einer schwarzen Kapuze habe weglaufen sehen. Die Explosion war im ganzen Ort laut zu hören, es soll eine meterhohe Stichflamme gegeben haben.
„Lebensbedrohlicher Zustand“
Das Opfer wurde vom Rettungshubschrauber RK1 in eine Spezialklinik nach Graz geflogen. Laut Notärztin Silke Wappis befand sich die Frau in einem lebensbedrohlichen Zustand, sie habe ein Explosionstrauma erlitten, wobei es zu einer Schädigung des Innenohrs und des Mittelohrs kommt. Zusätzlich kommt es auch zu einem Riss des Trommelfells.
Laut einer Sprecherin des LKH Graz wurde die Frau stundenlang versorgt. Am Donnerstag wird eine weitere Operation nötig sein. Die Frau habe schwere Verbrennungen 2. und 3. Grades vor allem im Gesicht, Hals, Oberkörper, Brust und Armen erlitten. Rund 40 Prozent der Haut seien verbrannt.
Kleinkinder unverletzt
Die einjährigen Zwillinge der Frau waren zurzeit der Detonation in der Wohnung, sie blieben unverletzt. Ein älterer Sohn war in der Schule. Sie wurden vorerst bei den Großeltern untergebracht. „Zwei Kinder im Kleinkindalter haben sich zum Vorfallszeitpunkt in der Wohnung befunden, denen ist gott sei dank nichts passiert“, so Dullnig.
Festnahme erfolgte
Nach der Detonation wurde sofort eine Großfahndung ausgelöst. Im gesamten Bezirk waren schwer bewaffnete Polizisten und die Sondereinheit Cobra unterwegs. Dienstagvormittag kam es dann zu einem Zugriff. „Es hat in den Vormittagsstunden durch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes eine Festnahme gegeben, ob es sich dabei wirklich um einen Tatverdächtigen handelt, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen“, so Dullnig.
Anrainer und Nachbarn mutmaßen, dass es sich bei dem Täter um einen Ex-Mann der Frau handeln soll. Nur unweit vom Tatort soll der mutmaßliche Täter ein Grundstück besitzen, auch hier durchsuchen Spezialkräfte dort aufgestellte Zelte.