Meinrad Höfferer und Jürgen Mandl Wirtschaftskammer Kärnten
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Wirtschaft

CoV: Neue Strategien für Außenhandel gefragt

Die Kärntner Unternehmen haben im vergangenen Jahr einen Außenhandels-Überschuss von 644 Millionen Euro erzielt. Das ist ein Rückgang von acht Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2018. Exportorientierte Unternehmen müssen in der Coronaviruszeit ihre Strategien anpassen.

Die Kärntner Unternehmen exportierten im vergangenen Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von 7,44 Milliarden Euro. Dem stehen Importe von 6,8 Milliarden Euro gegenüber. Der Überschuss – 644 Millionen Euro – bedeutet für Kärnten das bisher drittbeste Ergebnis. Der Rückgang von acht Prozent sei auf abkühlende Konjunktur und Probleme in den USA zurückzuführen, sagt der Leiter der Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer, Meinrad Höfferer. Ein Großauftrag sei 2018 ausgelaufen. Das trübe zwar das Ergebnis, aber es zeige, dass kein strukturelles Problem vorliege.

Die Coronaviruskrise werde die Unternehmen heuer dennoch hart treffen. Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. Im Export bzw. Import werde österreichweit ein Minus von knapp 25 Prozent im Jahresmittel erwartet. Dieses aufholen zu können sei schwer vorstellbar. Es gelte aber, dennoch zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Ziel: Weniger Abhängigkeit von einzelnen Märkten

In der Krise wurden Lieferketten unterbrochen. Daher gelte es nun weniger von einzelnen Märkten abhängig zu werden. Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagt, es gehe darum, sich noch breiter aufzustellen und die Märkte stärker zu diversifizieren, um in Zukunft stabiler dazustehen und die Verwundbarkeiten zu reduzieren.

Die Wirtschaftskammer setzt heuer auf kleinere Wirtschaftsmissionen mit einer handvoll Firmen in Nachbarländer. Messen in Italien und Deutschland wolle man treu bleiben, umgekehrt Fachpublikum nach Kärnten bringen und – laut Meinrad Höfferer – auch gezielt für heimische Firmen passende Abnehmer in Europa suchen.