AMS Schild
ORF
ORF
Wirtschaft

Leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Die schrittweise Öffnung der Wirtschaft wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die aktuellen Zahlen zeigen vor allem im Vergleich zu den vergangenen Monaten eine leichte Entspannung. Dennoch sind um 53 Prozent mehr Menschen arbeitslos als im Juni 2019.

23.500 Kärntnerinnen und Kärntner sind derzeit ohne Arbeit, um 8.100 mehr als im Juni des Vorjahres. Im Vergleich zum Beginn der Coronavirus-Pandemie im März entspannte sich die Situation aber etwas, sagte Peter Wedenig, der Leiter des AMS Kärnten: „Wenn man eine Zeitreise macht vom Höchststand im März mit 37.200 als arbeitslos vorgemerkten Personen und das vergleicht mit dem heutigen Stand mit rund 23.500 Personen, hat sich etwas Positives getan. Wir haben einen Rückgang von 13.700 Personen“ – mehr dazu in 31.774 Menschen in Kärnten arbeitslos.

Leichte Entspannung am Arbeitsmarkt

Die schrittweise Öffnung der Wirtschaft wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die aktuellen Zahlen zeigen vor allem im Vergleich zu den vergangenen Monaten eine leichte Entspannung. Dennoch sind um 53 Prozent mehr Menschen arbeitslos als im Juni 2019.

Entspannung bei Kurzarbeit

Auch bei der Kurzarbeit zeichnet sich eine Entspannung ab. Nur ein Fünftel jener Betriebe, in denen es in vergangenen Monaten Kurzarbeit gab, suchte um Verlängerung an, so Wedenig. Von März bis Ende Juni hätten 6.300 Betrieb um Kurzarbeit angesucht, mit rund 75.000 Personen. Etwa eine halbe Milliarde Euro sei dafür reserviert. Seit Juni gebe es Verlängerungsanträge von 1.300 Betreiben.

Am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen ist derzeit der Tourismus, hier gibt es ein Plus von 120 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darauf folgen Büro-, Reinigungsberufe und der Handel. Eine Lichtblick gebe es in der Baubranche, sagte Wedenig. Hier gebe es ein leichtes Plus bei den offenen Stellen. Über alle Branchen hinweg sank die Zahl der offenen Stellen um zehn Prozent, am größten ist der Rückgang im Tourismus.

Prognosen derzeit schwierig

Die Prognosen, wie sich der Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte entwickeln werde, seien schwierig, sagte Wedenig. Wenn die Maßnahmen der Bundesregierung, wie die Steuererleichterungen für die Unternehmer greifen, gebe es zumindest eine positive Tendenz, Vieles sei aber derzeit vollkommen offen. Die Industrie melde fehlende Aufträge, man wisse auch nicht, wie es im Tourismus weitergehen, vor allem bei Seminarbetrieben oder Hotels in der Stadt. Dazu komme noch die Frage, welche Auswirkungen eine mögliche zweite Welle der Pandemie auf den Arbeitsmarkt hat.

Als Maßnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit forderte die FPÖ in einer Aussendung neuerlich die Kostenübernahme der Lohnkosten für Lehrlinge im ersten Lehrjahr durch das Land Kärnten. „So unterstützen wir die Betriebe, welche aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit derzeit viel weniger Lehrlinge einstellen, und bringen unsere Jugend wieder in den Arbeitsmarkt“, sagte FPÖ-Chef Gernot Darmann.