Lokal in Velden am Abend
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Gesundheit

Abendliche Maskenpflicht in Hotspots

Das Getümmel in den Tourismusorten vor allem am Wörthersee beschäftigt Behörden, Gastronomen und Einheimische seit Wochen. Abstände werden nicht eingehalten, es laufen Kontrollen. Ab Freitag wird es an den Hotspots eine abendliche Maskenpflicht geben.

Zwischen 21.00 und 2.00 Uhr soll dort eine Maske getragen werden, wo viele Personen mit geringem Abstand zusammenkommen, das gab die Landesregierung am Mittwoch bekannt. Die Verordnung, die gerade ausgearbeitet wird, soll mit Freitag in Kraft treten. In Velden aber auch an anderen Orten am Wörthersee, Faaker See oder Klopeiner See muss abends im öffentlichen Raum ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Velden am Abend
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Velden am Abend

Auf Covid-19 vergessen

In den letzten Wochen schien Covid-19 aus den Köpfen der Gäste und Urlauber verschwunden zu sein, mit dem Fallen der Maskenpflicht in der Gastronomie achteten viele auch nicht mehr auf den nach wie vor nötigen Abstand. Anrainer der Tourismusorte, aber auch Wirte wurden zunehmend besorgt, die Behörde begann mit Kontrollen. Man setzte auf Beratung statt Strafen, doch auch das Personal dafür ist begrenzt.

Abstandskontrollen in Velden
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Kontrolleure wiesen die Gäste auf den Abstand hin

„Velden soll nicht Ischgl werden“

Der Geltungsbereich der Maskenpflicht soll rechtzeitig von den zuständigen Bezirkshauptmannschaften in Absprache mit Touristikern festgelegt werden. Eindringliche Appelle hätten nicht ausgereicht, sagte Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) zur Erklärung in einer Videokonferenz mit Journalisten. Er betonte, dass es sich um eine Präventivmaßnahme handle. „Velden soll nicht zum Sommer-Ischgl werden.“

Wirtschaftskammer mit im Boot

Die Wirtschaftskammer gab in einer Reaktion bekannt, dass die Gastronomie der partiellen Maskenpflicht positiv gegenüber stehe. Stefan Sternad, der Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer, sagte, für die Gastronomen sei es kaum möglich, das Einhalten der Regelungen zu kontrollieren und ständig von ihren Gästen einzufordern. Man brauche die Mitwirkung der Gäste. Sie müssen die Mindestabstände einzuhalten und Hygiene-Regelungen erfolgen, damit die Gastronomie langfristig geöffnet bleiben könne und kein weiterer „Shut-down“ nötig werde.

FPÖ: Mitarbeiter vor Ort testen

Es sei dringend notwendig, gezielt alle Mitarbeiter in den Tourismusbetreiben in den Hotspots zu testen, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Die Landesregierung müsse umgehend Teststationen direkt in allen Tourismuszentren einrichten, um den Mitarbeitern von Tourismus- und Gastronomiebetrieben sowie Geschäften die beschwerliche Anreise zu Testungen zu ersparen. Dies sei bisher ein Hemmnis für die Betroffenen gewesen.

Team Kärnten Chef Gerhard Köfer spricht bei der Maskenpflicht von künstlichen Verordnungen und hält es für zielführender, an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger zu appellieren. „Der Hausverstand wirkt zumeist besser als irgendwelche haltlosen Regelungen und Verbote“, so Köfer. Laut ihm wäre es wichtiger alle Mitarbeiter der Tourismusbetriebe in Kärnten weiter oder überhaupt zu testen, egal ob Barkeeper, Kellner oder Küchenpersonal.