Hauptstraße durch Velden mit Autokolonne und Fußgängern auf den Gehsteigen
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Wirtschaft

Sorge in Tourismusorten trotz CoV-Kontrollen

Die coronavirusbedingten Abstandsregeln sind in manchen Tourismusorten am Wochenende nur schwer einzuhalten. Behörden und Tourismusvertreter verweisen nach Hilferufen mancher Gastronomen darauf, dass weiter kontrolliert werde, auch wenn es bei der Bezirkshauptmannschaft mit dem Personal eng werde.

Man freue sich zwar sehr über die starken Besucherzahlen, doch langsam lasse sich der Ansturm nicht mehr bewältigen, sagte Manuel Politzky, Geschäftsführer der American Bar Switch in Velden. Vor allem die Menschentrauben vor seinem Lokal machen ihm zunehmend Sorgen.

Das Problem sei die beschränkte Platzanzahl in den Betriebsstätten: „Wir haben viel mehr Gäste, als wir bewirten dürfen und können. Wir schauen, dass wir alles tun, um den Babyelefanten-Abstand in den Betriebsstätten einzuhalten. Die Frage ist aber, was mit den Leuten vor den Lokalen passiert.“

Zuspitzung der Lage befürchtet

Dafür fühle sich niemand zuständig und der Unmut wachse, so die Kritik Polizkys, der mit den einsetzenden Sommerferien eine Zuspitzung der Lage befürchtet. „Wir versuchen, alles, was möglich ist, einzuhalten, aber wenn man sprichwörtlich ‚überrollt‘ wird – und es wird in Zukunft nicht leichter, sondern schwieriger – wissen wir bald wirklich nicht mehr weiter.“

Bernhard Pichler-Koban, Leiter des Veldener Tourismus, bestätigt das Platzproblem. Auch er habe die Erfahrung gemacht, dass die Gäste oft wenig Verständnis zeigen: „Wir haben die Gastronomen, die die Abstandregeln zwischen den reservierten Tischen einhalten. Wir haben dann aber oft die Gäste am Eingang stehen, die überhaupt nicht einsehen, dass es durch Covid-19 eine mögliche Gefahr für ihre Gesundheit gibt.“

Gäste auf Gehsteig
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Abstand halten in der gut besuchten Einkaufsstraße ist oft schwierig

Behörde: Mehrere Problembereiche

Für die Kontrollen der Behörden sei man deswegen sogar dankbar. Die Bezirkshauptmannschaft Villach will diese auch weiterhin fortsetzen, sagte Bezirkshauptmann Bernd Riepan, denn die hohe Anzahl an Touristen vor Ort bereite natürlich Sorgen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden.

Riepan geht davon aus, dass die Zahl der Anzeigen in den nächsten Wochen auch nach oben gehen werde. Er verwies auch darauf, dass das Problem längst nicht nur auf Velden beschränkt ist. Es gibt auch andere Ferienorte – zum Beispiel am Faaker See – wo Lokale kontrolliert werden. Auch das Partyschiff am Wörthersee soll überprüft werden. „Es sind mehrere Problembereiche, die von uns im Auge zu behalten sind.“

Allerdings müsse immer auch die Verhältnismäßigkeit berücksichtigt werden, betonte der Bezirkshauptmann von Villach-Land, der gleichzeitig auch darauf hinwies, dass sein Personal nicht mehr werde. Man habe den Regelbetrieb und die Grenzkontrollen, dazu kommen die Kontrollen in den Tourismusorten. „Wir versuchen unser Bestes“, so Riepan.