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Erste CoV-Kontrolle: Kaum Abstand

„Nicht das neue Ischgl werden“ lautet die Parole seit einigen Tagen in Velden. Seit Freitag führt deshalb die Bezirkshauptmannschaft Villach-Land gemeinsam mit der Polizei Kontrollen durch, ob alle Abstands- und Hygiene-Regeln eingehalten werden. Der „Babyelefant“ scheint, wie sich gezeigt hat, vielfach längst vergessen.

Vier Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft, sie arbeiten in den verschiedensten Bereichen wie dem Strafamt oder dem Sicherheitsreferat, haben am Freitag erstmals in Lokalen und auf den Straßen von Velden kontrolliert. Die Maßnahme wurde vorab angekündigt. Bezirkshauptmann Bernd Riepan: „Wir waren alle sehr überrascht von der hohen Anzahl an Touristen in der Region – vor allem in Velden – und den damit verbundenen Schwierigkeiten und haben das, gemeinsam mit zahlreichen Beschwerden, zum Anlass genommen mit Schwerpunktaktionen dagegen zu halten.“

Corona-Kontrolle in Velden

Man habe den Ansturm von Gästen in Velden unterschätzt – das sagte am Freitag der zuständige Bezirkshauptmann Bernd Riepan im Liveinterview. Deshalb wurde abends auch erstmals kontrolliert, ob die Corona-Bestimmungen eingehalten werden. Das Ergebnis: Es gab viele Beanstandungen – aber auch viel Einsicht.

Geachtet wird bei den Kontrollen vor allem auf die Einhaltung der geltenden Regeln: Wird der Mindestabstand eingehalten? Wie verläuft der Ausschank von Getränken und trägt das Personal Mund-Nasen-Schutzmasken? Für den Fall der Fälle – sollte es zu Ausschreitungen oder gefährlichen Situationen kommen – ist auch die Polizei mit zwei Streifen und sechs Mann der Einsatzeinheit stets abrufbereit.

Erste Bilanz: „Regeln werden kaum eingehalten“

Generell werde aber präventiv vorgegangen, um ein Eskalieren der Situation zu vermeiden, so Bezirkshauptmann Bernd Riepan. Seine Bilanz nach der ersten Kontrolle? „Es hat sich gezeigt, dass die Kontrollen wirklich notwendig sind, zumal wir festgestellt haben, dass sich viele Gäste bzw. Personen, wenig oder kaum an die Abstandregeln halten.“

Die Bilanz des Bezirkshauptmannes fällt dennoch positiv aus: „Es hat sich auch gezeigt, dass wir in der Lage waren, mit Informationen soweit zu kommen, dass die Leute bereit waren, den gesetzmäßigen Zustand herzustellen. Wir gehen davon aus, dass wir im Wesentlichen ohne Anzeigen auskommen, zumal sich Gäste aber auch Wirtsleute sofort bereit erklärt haben, sich an die entsprechenden Verordnungen zu halten und insoweit ein weiteres Einschreiten nicht mehr nötig war.“

Bei der nächsten Kontrolle wird auch abgestraft

Freitagnacht sei es nur zu einer einzigen brenzligen Situationen gekommen, bei der laut Riepan härter durchgegriffen hätte werden sollen. In Zukunft werde es nicht bei Ermahnungen bleiben. „Sollte es soweit kommen – und das ist nicht auszuschließen – dann sind entsprechende Strafen einzuheben bzw. Anzeigen zu erstatten.“ Die Kontrollen am Freitag seien wichtig gewesen, um Präsenz zu zeigen. Den ganzen Sommer lang soll deshalb in Velden kontrolliert werden – dann aber ohne Vorankündigung.

Sollte der Versuch für die Gefahren zu sensibilisieren und zu informieren nicht fruchten, müsse mit Anzeigen und Strafverfügungen vorgegangen werden – die Höhe der Strafen kann im Extremfall mehrere hundert Euro betragen.