Frau beim Augenarzt
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Gesundheit

Langes Warten auf Facharzttermin

Bei vielen Ärzten gibt es nach der Coronavirus-Krise lange Wartezeiten auf einen Termin. In Spittal wartet man derzeit ein halbes Jahr auf einen Termin beim Augenarzt. Verschärft wird das Problem durch eine seit zwei Jahren nicht besetzte Kassenstelle.

Viele Menschen waren durch die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 derartig abgeschreckt, dass sie keine Arzttermine mehr wahrnahmen, obwohl das aufgrund der Befunde oft medizinisch notwendig gewesen wäre. Nun vereinbaren die Menschen wieder verstärkt Termine. Wer jetzt einen Augenarzt braucht, muss mitunter mehrere Wochen warten, in Spittal beträgt die Wartezeit sogar ein halbes Jahr. Hier gibt es seit zwei Jahren einen Kassenarzt zu wenig.

Verbleibende Ärzte überrannt

Die übrigen Augenärzte in Spittal können sich der Anrufe kaum noch erwehren, egal ob bei den beiden niedergelassenen Ärzten oder bei den beiden Wahlärzten. Die Ordinationszeiten verschoben sich in der Gesundheitskrise und selbst bei den Wahlärzten werden Termine erst im Oktober frei.

Johann Lintner, der Landesstellenleiter der österreichischen Gesundheitskasse, sagte, man habe schon mehrere Anläufe versucht, um die freie Kassenstelle zu besetzen. Ausschreibungen seien in Kärnten, österreichweit und bis in den süddeutschen Raum hinein erfolgt, so Lintner.

Eine Salzburger Ärztin zeige Interesse

„Aktuell gibt es ein konkretes Interesse einer Ärztin aus Salzburg. Da hätte ein persönlicher Termin im März stattfinden sollen, aufgrund der Covid-Krise musste der verschoben werden“, sagte Lintner. Die Ärztin habe aber signalisiert, dass sie die Planstelle mit Ende des Jahres übernehmen könnte.

Am Verdienst könne es jedenfalls nicht liegen, sagte Lintner, denn das durchschnittliche Honorar für Augenärzte liebe bei rund 80.000 Euro im Quartal. Das seien aber nur die Leistungen der Kasse, dazu kämen die Sonderversicherungsträger. Dies sei noch rund 25 Prozent mehr.

Neue Leistung kommt dazu

Außerdem werde man nach dem Sommer den Leistungskatalog erweitern: „Wir führen das OCT ein, das ist die Optische Kohärenz-Tomographie. Eine Leistung, die man in der der modernen Augenheilkunde als Eingangsunterschuchung benötigt. Die wurde neu geschaffen und wurde von jungen Ärzten gefordert.“

Bis auf wenige Ausnahmen sei es bis jetzt immer gelungen, Planstellen zu besetzen, so Lintner. Er gibt aber auch zu bedenken, dass Jungärzte eher dazu tendieren würden, nicht mehr freiberuflich tätig zu sein, um mehr Ausgewogenheit im Leben zu haben. Das hätten Befragungen gezeigt.