Eingangstüre Reha
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Gesundheit

Reha-Zentren fahren Betrieb hoch

Seit Monatsbeginn dürfen Rehab-Zentren ihren Betrieb wieder aufnehmen. Coronavirusbedingt mussten die Einrichtungen gemeinsam mit Kuranstalten ja schließen, Ausnahmen galten nur für medizinische Akutbehandlungen. Das Hochfahren der Zentren erfolgt unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, alle Patienten werden vorher getestet.

Kärntens größtes Kur- und Rehazentrum – das Humanomed Zentrum Althofen mit 650 Betten – öffnet seine Pforten wieder am 18. Mai. Allerdings vorerst nur für Reha-Patienten. Die Möglichkeit für Kuren gibt es generell erst wieder Ende Mai, gleichzeitig wenn die Hotels wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Thermenhof Villach
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Bereits geöffnet: das Thermenresort Villach

Vorträge über Zimmer-Fernseher

Für den Reha-Betrieb in Althofen werden allerdings nur insgesamt 450 Betten belegt, denn derzeit ist der Aufenthalt nur im Einbettzimmer möglich. Und auch bei den Therapien gibt es Auflagen, erklärt Humanomed-Sprecherin Ulrike Koscher-Preis. „Gruppentherapien werden verkleinert, d.h. diese werden mit maximal vier bis fünf Patienten stattfinden, anstatt mit zehn oder zwölf. Dann werden beispielsweise Vorträge, die mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation sind, über den Fernseher in das Zimmer gespielt werden.“

In den Speisesälen herrscht die Abstandsregel, Buffet wird es keines geben, auch die Doppelzimmer dürfen nur als Einbettzimmer genutzt werden.

Mitarbeiter werden geschult

Die 500 Mitarbeiter werden derzeit schon zu Hause geschult und mit den neuen Sicherheitsvorkehrungen vertraut gemacht, so Verwaltungsleiter Markus Terkl. „Wir haben das Hygieneteam gebeten, unsere Mitarbeiter für zu Hause im Vorfeld vorzubereiten. Es wird ein Mitarbeiter-Video erstellt, wo wir die Mitarbeiter mit der Handhabung mit Mund-Nasen-Schutzmasken, zusätzlichen Hygienemaßnahmen und so weiter schulen werden. Wenn wir dann den Betrieb starten, werden die Mitarbeiter noch einmal vor Ort unterwiesen“.

Reha-Klinik Althofen
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Das Humanomed Zentrum Althofen öffnet am 18. Mai

Coronavirus-Test vor Reha

Auch hier werden für jeden Gast strenge Auflagen gelten. Nach der Ankunft werden die Patienten untersucht, ein Covid-19 Test wird durchgeführt. „Bis das Ergebnis vorliegt, bleiben die Patienten auf ihrem Zimmer in Quarantäne“, sagte Terkl.

Ebenso geschieht das für Patienten, die ihre Reha im Thermenhof in Villach machen, dieses Zentrum ist bereits wieder geöffnet. Ein ähnliches Vorgehen gibt es auch in den Häusern der Optimamed-Gruppe, die in Kärnten etwa eine Reha für Stoffwechselerkrankungen in Micheldorf betreibt. In Wildbad Einöd an der Grenze zu Kärnten gibt es eine Reha für Psychiatrie Patienten und eine Kinder Reha.

Umsatzeinbruch: Sechs von 800 Betten belegt

Die Öffnung war auch aus wirtschaftlicher Sicht dringend notwendig, sagte Hannes Brandstätter von der Geschäftsführung des Thermenresort Villach. „Wir haben seit der Schließung null Umsatz. In der stärksten Zeit hatten wir von 800 Betten sechs belegt. Wir sind froh, den Betrieb rasch wieder aufnehmen zu können, auch um die Kurzarbeit für unsere Mitarbeiter finanzieren zu können.“

Wegen der Corona-Krise mussten tausende Operationen verschoben werden, ein Rückstau hat sich gebildet, sagte Johannes Kirchheimer der medizinische Leiter des Thermenresort Villach. "Es sind vor allem ältere Menschen, die Hilfe und Unterstützung braucht, von denen dieser Druck ausgegangen ist. Die zweite Gruppe sind jene Personen, die wieder in den Arbeitsablauf eingegliedert werden müssen.

Fristen für Anträge verlängert

Die Reha für Psychiatrie wird in der zweiten Maihälfte öffnen, die Kinder-Reha Ende Mai. Erst Mitte Juni beginnt die Reha in Micheldorf für Patienten mit Stoffwechselerkrankungen. Patienten, die bei der Optimamed-Gruppe ihre Reha machen, müssen sich aus Sicherheitsgründen fünf Tage vor der Anreise in häusliche Isolation begeben. Am Tag der Anreise wird ein Test durchgeführt, außerdem ein Interview über mögliche Risikofaktoren.

Die Sozialversicherungsträger haben übrigens angesichts der Coronavirus-Krise ihre Fristen für die Anträge auf Reha verlängert. Patienten müssen also keine Sorge haben, dass ein bereits längst gestellter Antrag nun ausläuft.