Reinraum mit zwei Mitarbeitern mit Schutzanzug bei Infineon Villach
Infineon Austria
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Wirtschaft

Kurzarbeit für 1.500 Mitarbeiter von Infineon

Infineon in Villach hat 1.500 Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet, davon sind 400 Leiharbeiter. Der Antrag beim Arbeitsmarktservice (AMS) sei bereits gestellt, hieß es in einer Aussendung des Konzerns am Donnerstag. Die Kurzarbeit startet am 1. Mai 2020 und sei vorerst für die Dauer von zwei Monaten geplant.

Zu den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählen auch Leiharbeiter, hieß es in der Aussendung der Infineon Technologies Austria AG. Alle betroffenen Beschäftigten würden bei einer Beschäftigung im Ausmaß von 80 bzw. 85 Prozent weiterhin ein Nettomonatsentgelt in Höhe von 90 Prozent ihres bisherigen Nettoeinkommens erhalten. Thomas Reisinger, der Vorstand der Produktion bei Infineon Austria sagte, Infineon habe eine bestimmte Grundauslastung, die Kurzarbeit helfe jetzt durch die Phase der Unterauslastung zu kommen.

Infineon: Rückgang bei Nachfrage erwartet

Reisinger, sagte, die Prognosen für die Entwicklung der Weltwirtschaft seien aufgrund der Coronavirus-Pandemie massiv gesenkt worden. „Wir gehen davon aus, dass sich die Nachfrage nach unseren Produkten in einigen Branchen stark abschwächt. Konkret sehen wir bereits einen signifikanten Auslastungsrückgang im Bereich Automotive.“ Die Menschen sparen beim Autokauf, sagte Reisinger, das treffe Infineon Villach „überproportional“.

Kurzarbeit für 1.500 Mitarbeiter von Infineon

Infineon in Villach hat 1.500 Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet, davon sind 400 Leiharbeiter. Der Antrag beim Arbeitsmarktservice (AMS) sei bereits gestellt, hieß es in einer Aussendung des Konzerns am Donnerstag. Die Kurzarbeit startet am 1. Mai 2020 und sei vorerst für die Dauer von zwei Monaten geplant.

Infineon Austria sei für die Zukunft stabil aufgestellt, bei den aktuellen Schritten gehe es vor allem darum, „langfristig Arbeitsplätze zu sichern und die wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren“.

Erstmals Kurzarbeit für Leiharbeiter

Erstmals konnten auch Leiharbeitnehmerinnen und -nehmer zur Kurzarbeit angemeldet werden, hieß es in der Aussendung von Infineon. Es sei zu begrüßen, dass das neue Modell der Kurzarbeit diese Beschäftigungsgruppe miteinschließe, sagte Reisinger. „Dadurch können wir die eingearbeiteten Fachkräfte halten, um beim Anspringen der Nachfrage wieder voll und ohne Verzögerung durchzustarten.“

Auf die Großinvestition in die neue Fabrik in Villach habe die Phase der Kurzarbeit keine Auswirkungen. Das Werk soll Ende nächsten Jahren starten. Es seien auch schon viele der 750 zusätzlichen Mitarbeiter aufgenommen. Sie werden gerade ausgebildet, auch daran ändere sich nichts, sagte Reisinger. Es mache keinen Sinn, Leute, in deren Ausbildung investiert werden sei, auf die Straße zu setzen. „Wir sind ein zukunftsorientiertes und gesundes Unternehmen und den Weg verfolgen wir konsequent weiter, auch wenn wir jetzt Maßnahmen setzen müssen.“

4.600 Mitarbeiter bei Infineon Austria

Die Infineon Technologies Austria AG in Villach ist ein Konzernunternehmen der deutschen Infineon Technologies AG, einem weltweit führenden Anbieter von Halbleiterlösungen. Mikroelektronik von Infineon findet sich in Fahrzeugen, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und Industrieanlagen.

Der Hauptsitz von Infineon Austria befindet sich in Villach, weitere Niederlassungen befinden sich in Graz, Klagenfurt, Linz und Wien. Infineon Austria beschäftigt über 4.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon fast 2.000 in Forschung und Entwicklung. Mit einem Forschungsaufwand von 525 Millionen Euro ist Infineon Austria nach eigenen Angaben, eines der forschungsstärksten Unternehmen Österreichs.