Superintendent Manfred Sauer
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Religion

„Ein Karfreitag der besonderen Art“

Der Karfreitag ist der hohe Feiertag der evangelischen Christen. Heuer steht der Tag ganz im Zeichen der weltweiten Coronavirus-Krise und ihren Auswirkungen. Für den Kärntner Superintendenten Manfred Sauer ist es „ein Karfreitag der besonderen Art“.

Noch vor einem Jahr stand der Tag im Mittelpunkt politischer Diskussionen, ob der Tag ein Feiertag sein soll oder nicht. Die Bundesregierung hatte ja im Vorjahr den Feiertag nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs abgeschafft. Mitglieder der evangelischen und der Altkatholischen Kirche können seither keinen Feiertag mehr, sondern lediglich einen Urlaubstag aus dem bestehenden Kontingent verbrauchen. Vor allem die evangelische Kirche setzte sich vehement für den Erhalt des Feiertages ein.

Superintendent Sauer mit Schutzmaske
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Superintendent Manfred Sauer mit Schutzmaske bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt

„Leben hat sich radikal verändert“

Heuer sei dieser Tag „sicherlich für uns alle ein Karfreitag der besonderen Art", ein Tag, den viele auch ohne Feiertag zu Hause verbringen müssen“, so Sauer in seiner Karfreitagsrede im ORF. Er lud ein, den heutigen Tag unter den besonderen Bedingungen zu sehen. „Wir sollten bedenken, wie schnell es eigentlich gehen kann, dass sich unser Leben radikal verändert.“ Es sei auch die Zeit darüber nachzudenken, dass unsere Zeit begrenzt sei. „Leiden, Sterben und Verletzlichkeit sind Teil unseres Lebens, den wir nicht ausblenden können.“

Sauer zog auch den Vergleich mit den Leiden Jesu am Kreuz. Er sei nicht als siegreicher Held gestorben, sondern habe Schmerzen erlitten. „Gott hat uns den Weg gebahnt zu Ostern hin, hin zur Auferstehung.“