Anziehen der Schutzbekleidung
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Gesundheit

Aufwind für Krankenhaushygieniker

Die Hygiene hat in Zeiten wie diesen eine neue Wertigkeit bekommen. Das gilt vor allem für den Arbeitsalltag im Krankenhaus. Auch im Klinikum Klagenfurt mussten viele Abläufe völlig neue definiert werden.

Der Schutz vor einer möglichen Coronavirus-Infektion hat oberste Priorität, sowohl für das Krankenhauspersonal als auch für Patienten. Das Coronavirus ließ die Akzeptanz für die Arbeit des Krankenhaushygienikers Ulrich Zerlauth sprunghaft ansteigen: „Es gibt eine hohe Akzeptanz der Mitarbeiter, diese Hygieneempfehlungen lückenlos umzusetzen. Was auch sehr erfreulich ist, das ganze Direktorium steht hinter mir und hilft bei der Umsetzung der Maßnahmen.“

Hygieniker im Klinikkum
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Ulrich Zerlauth

Tägliche Mitarbeiterschulungen

Seit etwa vier Wochen ist Zerlauth im Klinikum nahezu allgegenwärtig. Noch bis vor Kurzem musste er um breite Akzeptanz zum Thema Händewaschen und Desinfizieren kämpfen. Nun laufen alle Fäden beim Krankenhaushygieniker zusammen: „Man ist zu einem Manager geworden, wir haben eigene Corona-Stationen, die wir begleiten. Wir schulen auch das Personal beim An- und Ausziehen, das ist immens wichtig.“ Täglich finden im Klinikum derzeit Schulungen statt. Denn Mundschutz, Masken und Schutzanzüge müssen korrekt angezogen und vor allem gefahrfrei ausgezogen werden.

Alltägliches als Herausforderung

Die Hygienemaßnahmen ziehen sich durch den gesamten Klinikbereich, es gibt aber sensible Bereiche, denen derzeit besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Alle Abläufe mussten da neu gedacht werden. Selbst für die Annahme der E-card eines Patienten in der Aufnahme gibt es eigene Regeln. Laut Zerlauth seien viele Mitarbeiter sehr engagiert, man überlege, wie es bestmöglich ablaufen könne. Die Karten werden zum Beispiel jetzt in einem Plastiksackerl übergeben.

Krankenschwester legt Maske an
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In Schulungen lernen Mitarbeiter, wie man Schutzkleidung an- und sicher wieder auszieht. Denn das Ausziehen ist der heikle Teil.

So viel Akzeptanz für seine Arbeit erlebte Zerlauth in den 17 Jahren seiner Tätigkeit als Hygieniker am Klinikum Klagenfurt noch nie. Rund um die Uhr steht er für Fragen und Problemstellungen bereit, es kommt jetzt aber auch viel Anerkennung. „Zur Routine wird das nie, es braucht wochenlange Vorbereitungen. Zum Glück gab es am Anfang Patienten, die doch kein Corona hatten und da konnten wir üben und optimieren.“

Krankenhaus-Hygiene in Zeiten von Corona

Hygiene hat in Zeiten von Corona eine neue Wertigkeit bekommen. Das gilt für jeden Einzelnen, aber vor allem für den Arbeitsalltag in Krankenhäusern. So mussten im Klinikum Klagenfurt viele gewohnten Abläufe völlig neue definiert werden.

Patienten streng trennen

Am wichtigsten derzeit sei zunächst die Triage, so Zerlauth. Das heißt, man versuche bei Patienten zunächst einmal festzustellen, ob sie an Covid-19 erkrankt sein können, oder nicht. Damit solche Patienten nicht in den Routinebetrieb geraden. Dann gebe es die Verdachts- und Erkrankungsstationen. die Abläufe müssen dort perfekt funktionieren, damit die Mitarbeiter und das gesamte Personal nicht gefährdet werde.