Intensivstation im Klinikum Klagenfurt
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Gesundheit

CoV: So geht es Erkrankten

In Kärnten sind derzeit 301 Menschen an Covid-19 erkrankt, 51 von ihnen sind bereits wieder gesund. Elf Patienten müssen derzeit aber intensivmedizinisch behandelt werden. Eine erkrankte Pensionistin erzählt, wie es ihr geht.

Heidemarie Hanin ist 75 Jahre alt und seit mehr als zwei Wochen krank, sie wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Ebenso ihr Mann, der sich bei einem Begräbnis in Völkermarkt angesteckt hatte. Jetzt sind beide wieder auf dem Weg der Besserung, erzählt Heidemarie Hanin: „Ich habe wieder ein bisschen Appetit, ich konnte fast nichts essen, ich hatte so Magenweh. Jetzt geht es ein bisschen besser.“

Durch das Liegen sei sie noch sehr schwach. Heidemarie Hanin kann zu Hause gepflegt werden, viele Covid-19-Patienten müssen aber ins Krankenhaus, manche auch intensivmedizinisch betreut werden.

Coronavirus: Wie geht es den Erkrankten?

Wie haben nachgefragt, wie es Schwerkranken geht und außerdem aben wir mit einer Coronavirus-Patientin gesprochen.

„Lungenversagen oft binnen Stunden“

Rudolf Likar, Leiter der Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt, sagte, die Menschen, die auf den Intensivstationen liegen seien schwer krank und hätten schweres Lungenversagen. Sie brauchen aufwendige Therapien. Menschen, die auf dem Rücken liegen, muss man auch auf dem Bauch lagern, damit man die Lungenfunktion verbessern kann." Die Verschlechterung könnte binnen Stunden auftreten, so Likar. Der Patient fühle sich zuerst noch recht gut, dann komme es ganz plötzlich zu dem drastischen Lungenversagen.

Aber nicht nur Ältere oder Risikogruppen seien gefährdet, warnt der Mediziner: „Nicht jeder weiß über seinen Immunstatus Bescheid. Auch wenn ich jung bin, aber einen schlechten Immunstatus habe, kann ich dieses Virus bekommen und das kann sich drastisch auswirken.“ Man wisse, dass auch Adipositaspatienten gefährdet seien.

Derzeit 249 Beatmungsgeräte

Entscheidend für die Behandlung der intensivmedizinischen Coronavirus-Patienten seien die Beatmungsgeräte. 249 stehen in Kärnten laut Gesundheitsministerium zur Verfügung, weitere 35 Geräte wurden jetzt von der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) bestellt. Was die Behandlung selbst betreffe, sei man mit anderen Ärzten in ganz Österreich gut vernetzt. Was fehle, sei eine Therapie und ein wirksames Medikament, sagte Likar: „Wir haben Medikamenten, auch ein Malariamittel, es gibt ein Medikament, das die Freisetzung von Mediatoren hemmen und solche, die Antikörper hemmen. Aber wir haben kein spezifisches Medikament.“

Erfolge motivieren Pfleger und Ärzte

Das neuartige Virus sei eine noch nie dagewesene Herausforderung für das gesamte Personal, aber es gebe neben all der Tragik auch schöne Momente: Eine Patientin wurde vergangene Woche von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt.

Marion Stippich, die Leiterin der Intensivpflege am Klinikum, sagte, das sei das Positive, an diesen Erfolgen erfreue man sich und finde Engagement und Motivation auch für die Zukunft.

Man sei weiterhin gerüstet für einen etwaigen Ansturm von schwerkranken Covid-19-Fällen, betonte man. Im Krankenhaus und auch am Krankenbett zu Hause hofft man auf ein baldiges Ende der Situation, so auch Heidemarie Hanin: „Ich kann für alle Menschen und auch mich nur hoffen, dass es bald einen Impfstoff gibt. Das wünsche ich mir.“

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Hotline Land Kärnten: 050 536 53003 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wirtschaftskammer nur für Unternehmer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112
  • Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.
  • Hotlines, Tipps und Unterstützung