Wattestäbchen für Abstriche
ORF
ORF
Chronik

Studienergebnisse zu Dunkelziffer

Über erste Schritte zur Rückkehr in die Normalität sollen nun auch Ergebnisse der Dunkelziffer-Studie, die vom SORA-Institut noch zu Wochenbeginn durchgeführt wird, entscheiden. Ergebnisse können frühestens am Donnerstag vorliegen.

Viele Menschen sind zwar mit dem Coronavirus infiziert, haben aber wenige bis gar keine Krankheitssymptome. Sie werden in keinem System erfasst, sind aber trotzdem infektiös und stellen damit eine große Gefahr dar. Um herauszufinden, wie hoch die Dunkelziffer dieser Infizierten ist, wählte das SORA-Institut 4.000 Österreicher für seine Studie aus. Mit einem Wattestäbchen wird bei den Testpersonen, die sich zur Teilnahme bereit erklären, ein Abstrich aus dem Mundbereich genommen. Dieser Abstrich wird anschließend in einem wissenschaftlichen Labor der Medizinischen Universität Wien analysiert.

Repräsentativer Querschnitt

2.200 Personen haben sich bereit erklärt mit zu machen, sagte SORA-Leiter Günther Ogris. „Wir haben am Sonntag entschieden, dass auch am Montag noch getestet wird, damit alle Personen, die angeschrieben wurden, noch die Gelegenheit haben, teil zu nehmen. Wirklich alle zu erreichen, wird aber unmöglich sein.“

Ogris geht davon aus, dass man bis Montagabend etwa 1.700 Stichproben gesammelt haben wird, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen. „Wir haben von Menschen, die gerade geboren sind, bis zu 100-Jährigen alle in der Stichprobe, wir haben alle Bundesländer, Berufstätige und Nicht-Berufstätige, also einen richtigen Querschnitt der Bevölkerung.“

Herdenimmunität noch nicht getestet

Einen weiteren wichtigen Faktor stellt die sogenannte Herdenimmunität dar, darüber sagt die jetzige Studie allerdings nichts aus, sagte Ogris. „Es wäre natürlich noch wichtiger, fest zu stellen, wie viele Menschen schon immun sind. Dieser Immunkörper-Bluttest ist noch nicht vorgelegen, als wir begonnen haben. Wir hoffen, dass das demnächst stattfindet.“

Dass, anders als zuerst angekündigt, auch am Montag noch getestet wird, hänge mit organisatorischen Verzögerungen zusammen. Auch Fake-News in den Sozialen Medien hätten die Untersuchung zum Teil erschwert.

Ergebnisse frühestens am Donnerstag

Vorliegen könnten die Ergebnisse frühestens am Donnerstag. Ist die Anzahl der Infizierten in der Studie sehr klein, könnte man die Ausgangsbeschränkungen recht bald zurückfahren. Ist die Anzahl aber groß, werden die Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie wohl noch länger aufrecht bleiben müssen.