Eine Galerie von Lawinenverbauungen im Hochgebirge
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Schutzbauten hielten großteils stand

Die außergewöhnlichen Regen- und Schneemengen haben vor allem in Oberkärnten schwere Schäden verursacht. Gleichzeitig waren die großen Niederschlagsmengen auch eine Bewährungsprobe für Muren- und Lawinenschutzbauten. Vor allem im Mölltal wurden in den letzten Jahren kilometerlange Lawinengalerien errichtet.

Rund sieben Millionen Euro wurde allein in diesem Jahr in Oberkärnten in die Wildbach- und Lawinenverbauung investiert. Die tonnenschweren Stahlkonstruktionen am Eggerwiesenkopf bei Heiligenblut oder unter der Hohen Nase in Rangersdorf schützen ganze Ortschaften im Tal.

Klaus: „Bauwerke derzeit stabil“

Die Bauwerke haben sich schon bewährt, wie ein Lokalaugenschein mit Wilfried Klaus von der Wildbach- und Lawinenverbauung Kärnten zeigte: „In diesem Bereichen haben wir gesehen, dass die Bauwerke derzeit stabil sind und damit ihre Wirkung sehr gut erfüllen.“ Ohne den kilometerlangen Lawinengalerien wären ganze Siedlungen im Tal gefährdet. Eine große Lawine vom Eggerwiesenkopf in Heiligenblut könnte bis auf die Mölltalstraße hinunterdonnern und sogar den Gegenhang erreichen.

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Die Schutzbauten haben ihre Wirkung erfüllt, weitere sind geplant

Die Schneemengen waren diesmal aber gar nicht das große Problem. „Das Schwierige derzeit ist, dass in Frühwintersituationen wie jetzt der Boden derart warm ist, es sofort zu Lawinenabbrüchen in Form von Form von Gleitschneelawinen kommt, weil auf diesem Bergrasen die Schneedecke bis zum Boden bricht. Somit haben wir mit geringeren Neuschneemengen Abgänge, die sehr große Mengen im Tal produzieren“, so Klaus.

Weitere Schutzbauten geplant

Heißt also: weniger, aber schwerer Schnee, der noch zerstörerischer wirken kann. Der Klimawandel wird auch bei Schutzbauten immer mehr zum Thema. „Die Entwicklung dieser Niederschlagsszenarien nicht wirklich zur Gänze vorhersehbar. Wir lernen daraus, dass wir unsere Planungs- und Verbauungstätigkeit weiter optimieren und auch von der Größenordnung eher nach oben verschieben“, so Klaus.

Dazu kommt, dass in den letzten Jahren gerade in Oberkärnten durch Stürme Schutzwälder zerstört wurden. Für die nächsten Jahre sind deshalb weitere Schutzbauten geplant. In Rangersdorf werden 5 Millionen Euro in die Verbauung zweier Bäche investiert, größere Projekte werden in Heiligenblut und am Katschberg vorbereitet.