Lawine in Mallnitz
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Chronik

Aufräumarbeiten gehen weiter

In Feld am See ist das Bundesheer im Einsatz, um riesige Felsbrocken abzusichern, ebenso in Stall im Mölltal, wo Häuser von einer Hangrutschung bedroht sind. In Stockenboi arbeiten die Pioniere daran, eine Verbindung zu abgeschnittenen Gehöften zu errichten. Nach Mallnitz ist die provisorische Umfahrung mittlerweile fertig.

Seit Sonntag war die Gemeinde Mallnitz aufgrund von Rutschungen und Erdströmen von der Außenwelt abgeschnitten. Am Donnerstagnachmittag konnte der Landesgeologe gemeinsam mit der Landesstraßenverwaltung die Sperre aufheben. „Der Straßenmeisterei Winklern ist es gelungen, die B 105 im Bereich einer betroffenen Kehre so zu verbreitern, dass es möglich ist, an der Schadstelle vorbeizukommen. Die Verkehrsfreigabe gilt jedoch nur so lange die Sicherheit gewährleistet ist“, so Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP). Sollten erneut stärkere Regenfälle auftreten, muss dieser Abschnitt wieder gesperrt werden, da weitere Hangrutschungen drohen. „Fürs Erste ist damit aber die Erreichbarkeit von Mallnitz wieder sichergestellt“, so Gruber.

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Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
ORF/Natmessnig
Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
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Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
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Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
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Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
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Aufräumarbeiten nach den Unwettern bei Mallnitz
Die Lawine, die im Tauerntal in Mallnitz abgegangen ist aus der Vogelperspektive
FF Mallnitz
Die Lawine, die im Tauerntal in Mallnitz abgegangen ist aus der Vogelperspektive
Die Lawine, die in Mallnitz abgegangen ist
FF Mallnitz
Die Lawine, die in Mallnitz abgegangen ist
Die Lawine die in Mallnitz abgegangen ist
ORF/Natmessnig
Die Lawine die in Mallnitz abgegangen ist
Die Lawine die in Mallnitz abgegangen ist
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Die Lawine die in Mallnitz abgegangen ist
Die Lawine die in Mallnitz abgegangen ist
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Die Lawine die in Mallnitz abgegangen ist
Ein beschädigtes Haus
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Ein beschädigtes Haus

Die provisorische Verbindung wurde vom Bundesheer errichtet. Bürgermeister Günther Novak berichtete am Donnerstag im Landtag: „Ich habe so eine Urgewalt noch nie gesehen. Welche Lawinen ins Tal kommen können, die tausende von Festmetern Holz mitnehmen können und einen Druck vor sich herschieben, der, wenn man da in diesem Bereich ist, veranlasst, dass die Lungen platzen. Das wäre das Schlimmste, was passieren kann.“

Strommast umgeknickt

Die Schneelast hat auch Strommasten umgeknickt. Eine 110 KV-Leitung ist auf ein Haus gefallen. „Da dürfte es dann einen Kurzschluss gegeben haben und der ist durch das ganze Haus gegangen. Es hat Wände verschoben und Tierstöcke herausgerissen. Das Haus ist unbewohnbar“, so Feuerwehr-Einsatzleiter Bernd Lerchbaumer.

Nur für Notfälle freigemacht sind die Verbindungen von Heiligenblut nach Apriach und Flattach. Die Einsatzkräfte versuchen zu den noch abgeschlossenen Höfen in den Seitentälern vorzudringen. In Großkirchheim appelliert Bürgermeister Peter Suntinger an die Betroffenen zu Hause zu bleiben. Immer wieder seien Menschen auf gesperrten Straßen unter Lawinenkegeln unterwegs, hier bestehe Lebensgefahr, so Suntinger.

Der umgeknickte Mast in Mallnitz
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Der umgeknickte Mast in Mallnitz

Feld am See: Fels wird am Freitag abgetragen

Unterdessen ist das Bundesheer mit rund 100 Soldaten und fünf Hubschraubern im Einsatz. Vorerst auf Freitag verschoben werden musste jedoch der Plan in Feld am See jene riesigen Felsen zu beseitigen, die eine Gefahr für die darunterliegende Siedlung darstellen. Nebel verhinderte am Donnerstag die notwendigen Hubschrauberflüge, um Soldaten und Gerät zur Gefahrenstelle zu bringen.

„Hier wird es auch sehr herausfordernd sein, da es im schwierigen Gelände ist und der Felsen zuerst gesichert werden muss. Dann werden Anker angebracht, um den Felsen abzutransportieren“, so Bundesheer-Sprecher Christoph Hofmeister.

Bundesheer noch Tage im Einsatz

Auch am Stiefelberg in Stall im Mölltal ist das Bundesheer im Einsatz, um die derzeit evakuierten Häuser vor einem drohenden Hangrutsch zu sichern. „Es wird versucht den Hang mit Steinkörben bzw. auch mit Panzerigeln zu sichern“, so Hofmeister. Und in Stockenboi ist man zuversichtlich, bis zum Donnerstagabend eine provisorische Verbindung zu den seit Tagen abgeschnittenen Gehöften in der Ortschaft Unteralm zu schaffen. Wegen der schweren Schäden wird das Bundesheer in Stockenboi aber wohl noch einige Tage im Einsatz sein, sagt Hofmeister. "Eine Straße herzurichten, wird sicher länger dauern. Man geht hier davon aus, dass es doch fast eine Woche dauern wird, bis das komplett abgeschlossen ist.

Felsbrocken bedrohen Häuser in Feld am See
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In Feld am See bedroht ein Fels mehrere Häuser

Winkler: Schäden enorm

Die Drautal-Bundesstraße ist mittlerweile wieder durchgängig befahrbar, zwischen Greifenburg und Radlach zumindest einspurig freigegeben. Die Katschberg-Bundesstraße bleibt hingegen bei Kremsbrücke weiter gesperrt. Andere Vermurungen in der Gemeinde Krems sind mittlerweile beseitigt. Auch das Gemeindeamt, das am Montag evakuiert werden musste, ist wieder in Betrieb. „Die großen Schäden wird man erst nach dem Winter im Frühjahr beginnen zu reparieren, weil die Schäden und die Aufarbeitung enorm ist“, so Bürgermeister Johann Winkler.

Döbriach: Wasser abkochen

In Döbriach am Millstätter See ist derzeit das Trinkwasser verunreinigt und muss bis auf Weiteres abgekocht werden. Die Gemeinde Radenthein arbeitet an der Spülung der Wasserversorgungsanlage – mehr dazu in Döbriach: Trinkwasser abkochen.

Die ÖBB-Tauernbahn bleibt für Fernverkehrszüge zwischen Spittal und Bad Hofgastein voraussichtlich noch eine Woche gesperrt. Für sie gibt es einen Schienenersatzverkehr. Der Nahverkehr bis Kolbnitz kann ab dem späten Nachmittag wieder aufgenommen werden.