Wetter

Landesgeologen im Dauereinsatz

Die Lage nach den schweren Unwettern ist auch eine Ausnahmesituation für die vier Landesgeologen. Sie sind derzeit ständig unterwegs, um die Situation zu beurteilen. Noch bleibt die Lage angespannt.

Seit dem Wochenende sind die vier Landesgeologen im Dauereinsatz. Es war die Mischung aus Schnee und gleich darauf Dauerregen, der zu vielen Hangrutschungen und Murenabgängen geführt hat, sagt Jochen Schlammberger, der Chef der Landesgeologie: „Die Situation ist für uns Geologen die schlimmste, weil sich Schnee und Regen abwechseln. Wenn der Regen in den Schnee hineinregnet, führt das dazu, dass der Schnee taut und zusätzlich Wasser liefert.“

Erdreich noch sehr instabil

Auch wenn es am Dienstag verhältnismäßig wenig Niederschlag gab, werde es noch dauern, bis sich das Erdreich halbwegs stabilisiert, sagte Schlammberger: „Derzeit sind die Hänge noch alle mit Wasser gesättigt. Der Boden kann eigentlich kein Wasser mehr aufnehmen. Es wird sicherlich noch einige Tage dauern – vermutlich bis zu einer Woche. Wir hoffen, dass es in dieser Zeit keine gröberen Niederschläge mehr gibt.“

Hilfreich wären auch frostige Temperaturen. Die sind in den nächsten Tagen aber nicht zu erwarten. Es bleibt viel zu mild für die Jahreszeit.

Dass die immensen Niederschlagsmengen nicht ohne Folgen bleiben, war vorhersehbar, sagte Schlammberger: „Alle fünf bis zehn Jahre haben wir eine größere und flächendeckende problematische Situation bei uns in Kärnten.“

Künftig strengere Regeln für Widmungen

Einige der betroffenen Häuser seien vor Jahrzehnten in roten Zonen errichtet worden. Bei anderen war eine Gefährdung aber nicht zu erwarten. Es seien laut Schlammberger zum Beispiel auch alte Häuser betroffen, die schon seit vielen, vielen Jahren an ihrer Stelle stehen würden. „Trotzdem führt dann irgendein Ereignis dazu, dass in so einem Bereich eine Gefährdung entsteht.“

Generell versuche man aber aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Bei neuen Flächenwidmungen sei man jetzt wesentlich strenger als früher, so der Landesgeologe. Derzeit gelte es vor allem Sofortmaßnahmen zu setzen, längerfristig seien dann in einigen Bereichen Sicherungsmaßnahmen zu setzen.