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Wirtschaft

Arbeitsmarkt: Trendwende zeichnet sich ab

Der Arbeitsmarkt beginnt zu stagnieren, über 40 Monate in Folge sind in Kärnten die Arbeitslosenzahlen gesunken. Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres könnte die Arbeitslosigkeit erstmals seit dem Jahr 2016 langsam wieder steigen. Verschiedene Projekte des Landes versuchen, die Konjunkturflaute abzumildern.

Für den September zieht das Arbeitsmarktservice noch eine positive Bilanz. Die Arbeitslosigkeit in Kärnten ist erneut gesunken, und zwar um zwei Prozent. Dass eine Trendwende bevorsteht, sieht Peter Wedenig, der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten an der sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften. „Wir haben einen Rückgang von sieben Prozent bei den offenen Stellen, möchte dazu aber erläutern, dass rund die Hälfte davon Leasing-Stellen sind“.

Konkret sinkt die Nachfrage in der Bau- und Metallbranche, in der Büro- und Handelssparte. Ein Plus in der Nachfrage sieht das AMS bei Hilfs-, Gesundheits-, und Reinigungsberufen.

Ältere haben es schwerer, Jüngere leichter

Bei den älteren Menschen hat es im September bereits eine Zunahme der Arbeitslosigkeit gegeben. Und zwar um 3,9 Prozent. Wesentlich leichter hat es aktuell die Jugend, die Arbeitslosigkeit der Gruppe bis zu einem Alter von 19 Jahren hat um 14,6 Prozent abgenommen, bei den bis 25-Jährigen sind es immer noch um 2,3 Prozent weniger, die keine Arbeit haben.

4everyoung schult Arbeitslose mit Erfolg

Als Gegenmaßnahmen zur abflauenden Konjunktur werden AMS und Land Kärnten weiterhin Geld in verschiedene Projekte pumpen. Heuer werden es in Summe 11,7 Millionen Euro sein. Der Verein 4everyoung beispielsweise, der in den vergangenen 20 Jahren 5,4 Millionen Euro erhalten hat, wird weiterhin unterstützt, hier sind in 20 Jahren 737 ältere Menschen und Jugendliche geschult worden, mindestens jeder Zweite hat danach Arbeit gefunden sagt Geschäftsführerin Sonja Mitsche. „Über unseren Kurs ‚Zukunftswerkstatt‘, wo junge Mädchen und Frauen ihren Weg in technische Mangelberufe finden, haben 54 Prozent jetzt eine Arbeit oder eine Lehrstelle gefunden“.

Schaunig: „Aktion 20.000 wieder einführen“

Auch über die heuer auslaufende Aktion 20.000 wurde bilanziert, hier haben 35 Prozent der geförderten Personen wieder Arbeit gefunden sagt Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ). „Es gibt eine sehr sehr hohe Vermittlungsquote für diese Gruppe und das zeigt, dass die Aktion 20.000 zielgerichtet war und das sie sowohl wirtschaftlich als auch menschlich eine absolut wichtige Maßnahme war. Ich kann wirklich nur appellieren, das so schnell wie möglich wieder einzuführen“, so Schaunig.