Seniorinnen und Senioren sitzen in einem Sesselkreis mit Betreuerinnen
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Soziales

Seniorenreport: Bevölkerung immer älter

Der aktuelle Seniorenreport zeigt, dass Kärntens Bevölkerung immer älter wird. Bereits jetzt ist das Durchschnittsalter der Kärntner mit 44,6 Jahren das Zweithöchste im Bundesländervergleich. Damit sinkt auch die Zahl der Erwerbsfähigen, was Auswirkungen auf die Finanzierung das Pensionssystems und den Arbeitsmarkt hat.

Kärnten altert, und zwar intensiver als andere Bundesländer. Mit ein Grund dafür – es fehlt an Zuwanderung, gleichzeitig verlassen immer noch viele junge Menschen unser Bundesland. Derzeit ist jeder fünfte Kärntner älter als 65 Jahre.

2050: Jeder Dritte ein Senior

Bis 2050 wird bereits jeder dritte Kärntner ein Senior sein, sagt Norbert Wohlgemuth, Chef des Kärntner Instituts für höhere Studien, das gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten und der Alpen Adria Universität Klagenfurt den ersten Seniorenreport erstellt hat. „Es wird erwartet, gemäß der Bevölkerungsprognose, dass im Jahr 2050 dieser Anteil auf rund ein Drittel zunehmen wird. Diese Alterung der Bevölkerungsstruktur hat massive Auswirkungen auf alle anderen Bereiche“.

Wie etwa den Arbeitsmarkt, die Wohnraumsituation oder aber das Pension, Gesundheits- und Pflegesystem. Stichwort Arbeitskräftemangel, Pflegenotstand und die Kaufkraft geht zurück.

Menschen bleiben länger gesund

Was die Statistik auch zeigt, die Lebenserwartung der Menschen steigt und sie bleiben auch immer länger gesund. 85 Jahre werden die Pensionisten in Kärnten im Schnitt, rund elf Jahre davon in sehr guter oder guter Gesundheit, Männer schneiden dabei etwas schlechter ab als Frauen. Mit so einer Entwicklung können sich aber auch neue Chancen auftun, sagt Erich Schwarz von der Alpen Adria Universität – etwa für den Arbeitsmarkt.

„Es gibt natürlich auch, was die Unternehmungen betrifft in Zukunft wahrscheinlich eine verstärkte Nachfrage nach älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist eine Chance für ältere Menschen, dass sie dann nicht mit 50 zum ‚alten Eisen‘ gehören. Wir werden neue Formen der partizipativen Betreuung erleben, dass ältere Menschen noch ältere Menschen pflegen und wir werden neue Käufersegmente haben, weil die ältere Generation tendenziell mehr Einkommen hat als die jüngere“, so Schwarz.

Förderung des Zusammenlebens von Jung und Alt

Seit 2017 ergreift das Land verschiedenste Maßnahmen, um diese Chancen auch zu realisieren. So wurden zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, ältere Arbeitnehmer gefördert, verstärkt Seniorenbildung betrieben, Mentorenprogramme entwickelt, die junge und alte Mitarbeiter in Betrieben verbinden. Jugendliche und Pensionisten engagieren sich zudem freiwillig in Altersheimen oder bilden sinnvolle Wohngemeinschaften, wo Jung von Alt und umgekehrt profitiert, es gibt aber noch viel tun, heißt es bei der Präsentation des ersten Seniorenreports.