Landhaus bei Nacht
ORF/Armin Sattler
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Liveticker

Wahltag mit Höhen und Tiefen

Bei der Landtagswahl hat es für die SPÖ gegenüber 2018 herbe Verluste gesetzt, die Partei von Landeshauptmann Peter Kaiser bleibt aber auf Platz eins. Die FPÖ legt leicht zu und sichert sich den zweiten Platz. Auch die ÖVP schafft ein leichtes Plus und bleibt vor dem Team Kärnten Köfer, das trotz Zugewinnen der ÖVP Platz drei nicht streitig machen kann.

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Es geht los

Herzlich willkommen zum Liveticker. Hier können Sie den Wahltag live mitverfolgen.

Wahllokale geöffnet

Seit 6.00 Uhr sind die Wahllokale in den 132 Kärntner Gemeinden geöffnet. In der Landeshauptstadt Klagenfurt und in Villach sind die Wahllokale seit 7.00 Uhr offen. Zu Mittag schließen schon wieder die ersten, vor allem im Westen des Landes. Die letzten Wahllokale schließen dann um 16.00 Uhr.

Wahltag präsentiert sich sonnig und mild

Statue in Klagenfurt
ORF/Armin Sattler

Die Wählerinnen und Wähler geben heute bei großteils sonnigem Wetter und hohen Temperaturen ihre Stimme ab. Im Laufe des Tages werden die Wolken aber langsam etwas mehr.

Die Ausgangslage

Bei der letzten Landtagswahl 2018 haben sich die Prozente wie folgt verteilt: SPÖ 47,9 Prozent, FPÖ knapp 23 Prozent, ÖVP 15,5 Prozent, Team Kärnten – 2013 noch als Team Stronach angetreten – 5,7 Prozent. Grüne mit 3,1 Prozent und NEOS mit 2,1 Prozent haben den Einzug verpasst.

Angerer wählt als Erster

FPÖ-Parteiobmann Erwin Angerer wählt als Erster im Gemeindeamt in Mühldorf (Bezirk Spittal an der Drau), wo er auch Bürgermeister ist. Er erwarte, „dass das Ergebnis ebenso wird wie der Himmel über Kärnten heute, nämlich blau“.

Erwin Angerer hat gewählt
APA/Walli

Gerhard Köfer gibt Stimme in Spittal ab

Als Bürgermeister von Spittal an der Drau gibt Team-Kärnten-Spitzenkandidat Gerhard Köfer seine Stimme mit Ehefrau Evelyn in der Bezirkshauptstadt ab. Zehn Prozent sei das Ziel, das „wäre ein Traum“, so Köfer.

Gerhard Köfer
APA/Walli

„Partei schlägt Namen“

Man kann drei Vorzugsstimmen an alle Wahlkreiskandidaten der gewählten Partei vergeben. Stimmensplitting ist verboten. Tut man es trotzdem, gilt der Grundsatz: „Partei schlägt Namen“. Die Stimme gilt also für die Partei, die Vorzugsstimme/n ist/sind ungültig. Wenn man sich beim Ankreuzen geirrt hat, kann man einen neuen Stimmzettel holen.

Stimmzettel
ORF/Petra Haas

Voglauer: Zuerst melken, dann wählen

Mit ihrem Mann und ihrem Sohn ist Voglauer im Gemeindeamt Ludmannsdorf. Sie betreibt einen Biohof, weswegen sie schon früher auf den Beinen war: „Ich war heute früh die Kühe melken. Das ist immer entspannend, und man bleibt am Boden.“

Olga Voglauer bei Stimmabgabe
APA/HELMUT FOHRINGER

Der Hund darf mit

Den ausgefüllten Stimmzettel darf man fotografieren und online posten – allerdings nur den eigenen. Das Wahlrecht muss persönlich ausgefüllt werden, es darf z. B. nicht ein Kind das Kreuzerl machen.

In die Wahlzelle darf nicht gemeinsam gegangen werden. Nur körper- oder sinnesbehinderte Menschen dürfen sich von einer selbst ausgewählten Begleitperson helfen lassen.

Der Hund darf mit, solange die Wahlleiterin bzw. der Wahlleiter nichts dagegen hat.

Den Stimmzettel darf auch zu einem Papierflieger oder Boot gefaltet und so im Kuvert abgegeben werden. Aber Achtung, das Kreuzerl muss noch gut lesbar sein. Sonst ist die Stimme ungültig.

Kaiser will Landeshauptmann bleiben

Peter Kaiser wählt in Klagenfurt mit Partnerin Ulrike Wehr. Er ist seit zehn Jahren Landeshauptmann und bekräftigt sein Wahlziel von mehr als 40 Prozent. Er wünscht sich eine Wahlbeteiligung „mit einem Siebener vorne“, also mehr als 70 Prozent.

Peter Kaiser mit Partnerin Uli Wehr
APA/BARBARA GINDL

So berichtet ORF2

Auf ORF2 ist eine vierstündige Livesendung geplant. Erste Trends stehen um 16.00 Uhr an. Die Runde der Parteispitzen mit Reaktionen zu den Ergebnissen findet um 17.30 Uhr statt, eine Reaktionsrunde mit Bundespolitikerinnen und Bundespolitikern um 18.25 Uhr.

NEOS: Janos Juvan zuversichtlich

Der Spitzenkandidat von NEOS, Janos Juvan, gibt seine Stimme in Klagenfurt ab: „Wir werden das schaffen. Ich bin zuversichtlich“, sagt er.

NEOS Spitzenkandidat Janos Juvan
APA/BARBARA GINDL

Gruber rechnet mit „gutem“ Ergebnis

ÖVP-Spitzenkandidat Martin Gruber rechnet bei der Stimmabgabe in einem Gasthaus in Kappl am Krappfeld mit einem „guten“ Ergebnis und erwartet, dass es „zukünftig auch eine bürgerliche Kraft der Mitte in der Regierung in Klagenfurt gibt“.

Martin Gruber bei der Stimmabgabe
APA/GERT EGGENBERGER

Rekord: Fast 50.000 Wahlkarten ausgestellt

Laut Landeswahlbehörde sind 49.420 Wahlkarten ausgestellt worden. Das ist nahezu eine Verdoppelung gegenüber der Wahl 2018 und entspricht einem Anteil der Wahlkarten von 11,5 Prozent.

Abgesehen von der Briefwahl haben 25.408 Kärntnerinnen und Kärntner von ihrem Wahlrecht schon am „Vorwahltag“, dem 24. Februar, Gebrauch gemacht. Das entspricht 5,92 Prozent der Wahlberechtigten.

Läuft bei der Auszählung alles gut, könnte schon am Abend das komplette Ergebnis vorliegen.

Die Ziele der Parteien

Peter Kaiser (SPÖ) wünscht sich einen Vierer vor dem Ergebnis und will Landeshauptmann bleiben.

Martin Gruber (ÖVP) will als „bürgerliche Kraft der Mitte“ in der Landesregierung bleiben.

Erwin Angerer (FPÖ) hofft auf ein „blaues Wunder“ und will mit 27 Prozent das Ergebnis der niederösterreichischen FPÖ toppen.

Gerhard Köfer (Team Kärnten): Zehn Prozent wären „ein Traum“.

Grüne und NEOS wollen in den Landtag einziehen.

Wie viele gehen zur Wahl?

Erwartet wird eine Wahlbeteiligung auf ähnlichem Niveau wie bei der Landtagswahl 2018. Damals ist sie bei knapp 69 Prozent gelegen.

Ziele der Kleinen

Alexander Todor-Kostic (Vision Österreich) und Karlheinz Klement (BFK) hoffen auf den Einzug in den Landtag.

Karin Peuker (KPÖ) vernimmt immer mehr Zuspruch bei den Jungen.

Auch Johann Ehmann (Liste Stark) versucht heute sein Glück.

KPÖ und Liste Stark treten nicht in allen Wahlkreisen an.

Vorbereitungen zur großen ORF-Livesendung

Vorbereitungen für die Wahlsendung

Erste Trends ab 16.00 Uhr

Um 16.00 Uhr schließen die letzten Wahllokale. Da erst rund 30 Gemeinden fertig ausgezählt sein dürften, gibt es noch keine Hochrechnung, sondern eine Trendrechnung von SORA. Die Schwankungsbreite beträgt pro Partei deswegen gute drei bis 3,5 Prozent. Die erste Hochrechnung gibt es voraussichtlich um 17.00 Uhr.

Teuerung als Topthema im Wahlkampf

Die Teuerung beschäftigt die Wählerinnen und Wähler in Kärnten am meisten. Jede zweite Person gibt an, im Wahlkampf sehr häufig über das Thema Teuerung diskutiert zu haben. Damit bleibt die Teuerung wie auch schon bei den vergangenen Landtagswahlen in Niederösterreich und Tirol das Thema Nummer eins in der öffentlichen Debatte.

Mit deutlichem Abstand folgen danach Themen, die ähnlich intensiv diskutiert wurden: Zuwanderung und Integration, Sicherheit und Krieg, Sicherung der Energieversorgung, Gesundheitsversorgung und Pflege sowie Umwelt und Klimaschutz.

Erste Gemeinden zählen bereits aus

Viele Wahllokale, vor allem in Oberkärnten, haben bereits geschlossen und zählen die Stimmen inklusive Wahlkarten aus.

ORF-Wahlsondersendungen laufen

Susanne Höggerl und Tobias Pötzelsberger führen durch die ZIB-Spezialsendung zur Landtagswahl in ORF2. ORF-Kärnten-Chefredakteur Bernhard Bieche und Fernsehredakteur Christof Glantschnig melden sich aus Klagenfurt.

Die ersten Trend- bzw. Hochrechnungen gibt es ab 16.00 Uhr. Ab dann gibt es Liveschaltungen in die Kärntner Parteizentralen. Die Politikwissenschaftler Katrin Stainer-Hämmerle und Peter Filzmaier analysieren den Wahlausgang.

Die Entwicklung Kärntens in den vergangenen fünf Jahren wird durchaus unterschiedlich beurteilt. Rund 34 Prozent beurteilen die Entwicklung positiv und 28 Prozent negativ.

Im Vergleich zur letzten Landtagswahl ist diese Bilanz deutlich schlechter. 2018 haben noch 45 Prozent die Entwicklung positiv und nur 17 Prozent negativ beurteilt.

Jeweils ein gutes Drittel der Befragten sieht damals wie heute keine Veränderung im Land.

SORA: Hohe Schwankungsbreite

Christoph Hofinger von SORA sagt, man könne von den ersten Gemeindeergebnissen nicht auf die Städte schließen, die Schwankungsbreite sei hoch. Er hoffe auf eine erste Hochrechnung gegen 17.00 Uhr. Die Auszählung mit Wahlkarten werde auf jeden Fall länger dauern. Man werde aber ab den Trendrechnungen mögliche Mandatsverteilungen mitberechnen.

Filzmaier: Bundespolitik nicht entscheidend

Politologe Peter Filzmaier sagt, die Bundespolitik spiele nicht so eine entscheidende Rolle bei der Wahl. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sagte, man bewerte die Kärnten-Themen stärker.

Filzmaier über gestresste Politologen

Peter Filzmaier ganz persönlich

Erste Trendrechnung: Minus für SPÖ

Die erste Trendrechnung liegt vor. Die SPÖ liegt nach dieser bei 38,6 Prozent, die FPÖ bei 24, die ÖVP bei 18,7, das Team Kärnten Köfer bei 9,6, die Grünen bei 4,1 und NEOS sowie Vision Österreich bei 2,2 Prozent, die Liste Stark bei 0,1, das BFK bei 0,4 und die KPÖ bei 0,1 Prozent. Die Schwankungsbreite beträgt 3,5 Prozent, es gibt noch keine Zahlen aus den Städten.

Hochrechnung Landtagswahl NÖ 2023 2023
ORF/SORA

SORA: Erst 40 Gemeinden ausgezählt

Christoph Hofinger von SORA erinnert daran, dass erst 40 Gemeinden in ländlichen Gebieten ausgezählt seien. Die Schwankungsbreite liege bei 3,5 Prozent. Das Ergebnis hänge stark von der Auszählung der Ergebnisse in den Städten ab. Doch die Hoffnung von Grünen und NEOS, in den Landtag einzuziehen, schwinde.

Analyse nach der ersten Hochrechnung

Politologin Katrin Stainer-Hämmerle ordnet das Ergebnis der ersten Trendrechnung ein.

FPÖ: Kein „blaues Wunder“, aber zufrieden

FPÖ-Parteichef Erwin Angerer zeigt sich angesichts der leichten Zugewinne für seine Partei „sehr zufrieden“, auch wenn es für ihn hätte mehr sein können. Zu einer möglichen Koalition will er sich nicht festlegen. Am Anspruch, Landeshauptmann zu werden, halte er fest.

Reaktionen aus der FPÖ-Parteizentrale

ORF-Reporterin Birgit Rumpf-Pukelsheim berichtet aus der FPÖ-Zentrale und spricht mit FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Angerer.

Sucher „abwartend“

Reaktionen aus der SPÖ-Parteizentrale

ORF-Reporterin Martina Steiner spricht mit SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher.

In einer ersten Reaktion heißt es von SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher, man wolle „abwarten, was die erste Hochrechnung bringt“. Laut der derzeitigen Schwankungsbreite sei ein „Vierer vorne“ noch erreichbar.

„Wir haben mit diesem Ergebnis die klare Nummer-eins-Position verteidigt und haben den Titel geholt, Peter Kaiser hat den Auftrag eine Regierung zu bilden. Wir haben Kärnten in desaströsem Zustand übernommen und auf die Überholspur gebracht“, so Sucher.

Grüne hoffen auf Städte

Christoph Gräfling (Grüne) zeigt sich trotz eher enttäuschender erster Trendrechnung optimistisch, die Fünfprozenthürde für den Landtag zu schaffen. Denn in den Städten hätten die Grünen mehr Chancen.

Reaktionen aus der Parteizentrale der Grünen

ORF-Reporter Horst Sattlegger berichtet aus der Zentrale der Grünen und spricht mit deren stellvertretendem Landessprecher Christoph Gräfling.

Bundes-ÖVP hochzufrieden

Glücklich reagiert die Bundes-ÖVP auf die völlig unerwarteten Zugewinne der Kärntner Landespartei. Generalsekretär Christian Stocker sagt, das Ergebnis zeige, dass die Volkspartei noch gewinnen könne. Er freue sich, dass es in schwierigen Zeiten gelungen sei, wieder Vertrauen zu erlangen.

Kein Jubel bei NEOS

Die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin von NEOS, Kristina Janjic, sagt: „Grundsätzlich haben wir einen wichtigen Meilenstein geschafft.“ Das für den Wahlkampf gewählte Thema „Leistung“ sei gut gewählt worden. Jubel gibt es bei NEOS nach der Trendrechnung keinen.

Reaktionen aus der NEOS-Parteizentrale

ORF-Reporterin Claudia Edlinger berichtet aus der NEOS-Parteizentrale.

ÖVP „zutiefst demütig und dankbar“

Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig sagt, die Zugewinne für ihre Kärntner ÖVP machen sie „zutiefst demütig und dankbar“. Es habe sich ausgezahlt, dass Spitzenkandidat Martin Gruber sich getraut habe, trotz Gegenwindes auch einmal Nein zu sagen.

Reaktionen aus der ÖVP-Parteizentrale

ORF-Reporter Bernd Radler berichtet aus der ÖVP-Zentrale und spricht mit ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker und ÖVP-Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig.

Hochrechnung Landtagswahl NÖ 2023 2023
ORF/SORA

So haben die einzelnen Gemeinden gewählt

Die Ergebnisse der einzelnen Gemeinden finden Sie hier.

Stainer-Hämmerle: Spannend für ÖVP

Politologin Katrin Stainer-Hämmerle sagt zum Zuwachs der ÖVP, Martin Gruber sei unterschätzt worden. Für die ÖVP sei es jetzt doppelt spannend: Geht sie in eine Koalition mit der SPÖ oder gegen die SPÖ?

Die Grünen könnten durchaus auf einen Einzug in den Landtag hoffen, denn 2018 kamen 40 Prozent der Stimmen aus Villach und Klagenfurt.

Bei NEOS dürfte der Einzug nicht mehr klappen, schätzt Stainer-Hämmerle.

Köfer: „Freunderlwirtschaft wurde abgewählt“

Team-Kärnten-Spitzenkandidat Gerhard Köfer zeigt sich „sehr zufrieden“ mit dem Wahlergebnis: „Freunderlwirtschaft wurde abgewählt“, meint er in Bezug auf das Ergebnis der SPÖ. Und: „Es ist ein schöner Tag für das Team Kärnten.“

Das Team Kärnten habe sich zehn Prozent als Wahlziel gesetzt: „Jetzt sind es 9,4 Prozent, mit dem Klagenfurter Ergebnis ist noch einiges möglich.“

Auf Spekulationen über eine Koalition will er sich vorerst nicht einlassen: „Der Landeshauptmann wird zu Gesprächen einladen, wir werden jedes Ergebnis akzeptieren.“

Vision Österreich will mit Medien abrechnen

Vision Österreich erreicht laut derzeitigem Stand nicht mehr als 2,2 Prozent, großes Ziel war der Einzug in den Kärntner Landtag, dafür braucht es aber fünf Prozent. Landesparteisprecher-Stellvertreter Jürgen Groß sagt, man müsse „eine Abrechnung mit den Medien“ machen. Über weite Strecken habe Vision „als neue demokratiepolitische Bewegung“ nicht die Bühne bekommen haben, die sie gebraucht hätte.

Reaktionen der Partei Vision Österreich

ORF-Reporterin Isolde Nothnagl spricht mit Jürgen Groß, dem stellvertretenden Landesparteisprecher von Vision Österreich, über deren Ergebnis bei der Landtagswahl in Kärnten.

Kogler hofft auf Einzug von Grünen in Landtag

Vizekanzler Werner Kogler ist im Wahlzentrum in der Kärntner Landesregierung. Er sagt: „Jetzt werden wir mal schauen, wie es ausgeht.“ Nach dem Zittern um den Einzug gefragt, erklärt er: „Wir sind es gewohnt, aber wir haben auch bewiesen, dass wir uns zurückkämpfen können.“

Werner Kogler (GRÜNE)
ORF

Auch Koalition ohne SPÖ möglich

Die SPÖ könnte mit ihren laut Hochrechnungen 15 Mandaten zusammen weiter mit der ÖVP und deren sieben Mandaten regieren.

Möglich sind für die SPÖ außerdem die Varianten mit der FPÖ (neun Mandate) oder dem Team Kärnten Köfer (fünf Mandate).

Aber auch eine Dreierkoalition ohne SPÖ geht sich theoretisch aus: FPÖ, ÖVP und Team Kärnten Köfer kommen gemeinsam auf 22 Mandate und damit über die notwendigen 18 Sitze.

Mandate Hochrechnung Landtagswahl NÖ 2023 2023
ORF/SORA

Kaiser: „Übernehme Verantwortung“

„Das Ergebnis schmerzt sehr“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser. Er übernehme die volle Verantwortung. Die SPÖ habe einen Vorsprung von 15 Prozent und werde mit den anderen Parteien sprechen. „Wir haben einen klaren Auftrag“, dem werde man nachkommen. Man habe aber nicht geschafft, was man sich vorgenommen habe, nämlich den Vierer vorne.

FPÖ freut sich über Zugewinne

Erwin Angerer (FPÖ) hat ein Plus zu verzeichnen, ist aber weit von den gewünschten 30 Prozent entfernt. 24,3 Prozent seien ein schönes Plus, sagt Angerer, aber es gebe starke Konkurrenz in Kärnten wie das Team Kärnten Köfer. Es bleibe beim Anspruch, Landeshauptmann zu werden, aber es gehe ihm nicht um einen Posten. Nun werden Gespräche geführt.

Gruber lobt Zusammenarbeit mit SPÖ

ÖVP-Chef und Spitzenkandidat Martin Gruber nimmt das Ergebnis dieser Wahl „sehr demütig zur Kenntnis“. Experten und Umfragen seien meilenweit daneben gelegen. Trotz schlechter Prognosen hätten sich die Funktionäre nicht vom Weg abbringen lassen. Er lobt die Koalition der letzten fünf Jahre mit der SPÖ und stehe auch für Gespräche zur Verfügung, so Gruber. Andere Konstellationen seien aber nicht ausgeschlossen.

Voglauer: „Bleiben starke Stimme“

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Voglauer, hält fest, dass die Grünen zugelegt haben. „Wir werden weiter die starke Stimme bleiben.“ Oft sei es Glück und Zufall, ob eine Ernte gelinge. „Ich bin sicher, die nächste wird eine gute sein.“

Als Nationalratsabgeordnete werde sie immer eine starke Stimme für die Grünen sein.

NEOS zeigt sich enttäuscht

NEOS-Spitzenkandidat Juvan zeigt sich ob des Ergebnisses enttäuscht. Es gelte, das endgültige Ergebnis abzuwarten und intern zu analysieren, wie es nun weitergehe. Juvan will weiterhin NEOS in Kärnten vorstehen, sofern sein Team das wünsche.

Köfer steht als Juniorpartner zur Verfügung

Gerhard Köfer vom Team Kärnten freut sich über zehn Prozent, es sei ein „ungewöhnliches Ergebnis“ für eine Kleinpartei wie das Team Kärnten. Es gehe darum, – abseits der SPÖ – demokratische Verhältnisse im Land zu schaffen, es seien vier Koalitionsvarianten möglich. Sollte Kaiser ihm eine Einladung zukommen lassen, würde das Team Kärnten als Juniorpartner bei Gesprächen zur Verfügung stehen.

Vertrauen in die Politik

Kickl sieht FPÖ im Steigflug

FPÖ-Chef Herbert Kickl sagt in einer Reaktion, er freue sich, dass es in schwierigen Zeiten gelungen sei, wieder Vertrauen zu erlangen. Es sei das „beste Ergebnis in der Geschichte der FPÖ Kärnten in der Zeit nach Jörg Haider“. Nach Tirol und Niederösterreich seien die Freiheitlichen auch in Kärnten im Steigflug, so Kickl.

Erste Reaktionen der Bevölkerung

Rendi-Wagner: Ergebnis schmerzt

SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner zeigt sich in Klagenfurt enttäuscht: „Es ist ein Ergebnis, das schmerzt.“ Die Verluste erklärt sie sich einerseits damit, dass wegen der Krisen alle regierenden Landesparteien Stimmen verloren hätten. Andererseits schade aber auch die Führungsdiskussion in der Bundes-SPÖ. Knapp 40 Prozent seien aber auch ein „klarer Wählerauftrag“.

Pamela Rendi Wagner
APA/BARBARA GINDL

ÖVP-Stocker über unerwartete Zugewinne

Nachgerade glücklich reagiert die Bundes-ÖVP auf die völlig unerwarteten Zugewinne der Kärntner Landespartei. Generalsekretär Christian Stocker meinte, dass die Volkspartei noch gewinnen könne. Er freue sich, dass es in schwierigen Zeiten gelungen sei, wieder Vertrauen zu erlangen.

BFK enttäuscht: „So ist es halt“

Stefan Skoff, Sprecher des BFK, sagt zum Ergebnis, man habe gedacht, mehr erreichen zu können. Die Wähler haben entschieden, das müsse man akzeptieren, das sei Demokratie. „So ist es halt.“ Vision Österreich und FPÖ hätten mehr oder weniger die gleichen Themen gehabt. „Wir haben gedacht, das Erbe von Jörg Haider sei mehr.“

Stefan Skoff (BFK)
ORF

Koalition aus SPÖ und ÖVP am beliebtesten

Die Wählerinnen und Wähler von SPÖ und ÖVP wünschen sich eine Koalition ihrer beiden Parteien. Laut einer Wahltagsbefragung von SORA/ISA für den ORF wollen 54 Prozent der SPÖ-Wähler die ÖVP in der Landesregierung sehen. Umgekehrt sprechen sich sogar 86 Prozent der ÖVP-Wähler für eine Regierungsbeteiligung der SPÖ aus.

Wie wäre Direktwahl des Landeshauptmanns ausgegangen?

Politologe Peter Filzmaier spricht unter anderem darüber, wie Kärnten gewählt hätte, wenn der Landeshauptmann direkt gewählt worden wäre.

„Absolute“ für FPÖ in Angerers Heimatgemeinde

In Mühldorf, wo FPÖ-Spitzenkandidat Angerer Bürgermeister ist, erhält die FPÖ satte 56 Prozent – fast doppelt so viel wie die zweitplatzierte SPÖ.

Ergebnis Gemeinde Mühldorf Landtagswahl 2023
Landeswahlbehörde Kärnten

Reaktionen aus Niederösterreich

ÖVP-Niederösterreich-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner zeigt sich erfreut über das Ergebnis für die ÖVP Kärnten. Zugleich sagt er, dass es jene Parteien, die Verantwortung tragen, momentan besonders schwer hätten. Für den designierten SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich hat die SPÖ ein respektables Ergebnis eingefahren. Die FPÖ Niederösterreich gratuliert den Parteifreunden in Kärnten. Die Grünen wollen nach vorne schauen – mehr dazu in noe.ORF.at.

Auszählung: Nur noch Villach fehlt

Das komplette Ergebnis der Wahl dürfte bald vorliegen. 131 von 132 Gemeinden und Städten sind ausgezählt, es fehlt nur Villach.

ÖVP bei Frauen stärker als Männern

Die ÖVP erreicht bei Frauen 20, bei Männern aber nur 14 Prozent.

Klagenfurt mehrfach interessant

In Klagenfurt ist das Ergebnis gleich mehrfach interessant: als Landeshauptstadt, Heimatstadt von Landeshauptmann Kaiser (SPÖ) und NEOS-Spitzenkandidat Janos Juvan sowie Stadt mit einem Team-Kärnten-Bürgermeister, Christian Scheider.

Ergebnis Gemeinde Klagenfurt am Wörthersee Landtagswahl 2023
Landeswahlbehörde Kärnten

Reaktionen aus der Steiermark

Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) sagt, man habe das gute Ergebnis der ÖVP Kärnten nicht erwartet. Die Zugewinne führt er auf die „sehr solide und unaufgeregte Regierungsarbeit“ des Juniorpartners in Kärnten zurück. Der SPÖ-Landesparteivorsitzende Anton Lang reagiert bestürzt auf das Ergebnis der SPÖ Kärnten. FPÖ-Obmann Mario Kunasek gratuliert zum starken Resultat.

Die grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl, die sich am Sonntag bei den Kärntner Parteifreunden aufhält, sagt, „dass wir dazugewonnen haben, und das in Zeiten wie diesen, bei zehn antretenden Parteien, das ist beachtlich“ – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Team Kärnten in Köfers Heimat hinter FPÖ

Das Team Kärnten Köfer landet in Spittal an der Drau knapp hinter der FPÖ auf Platz drei. Parteichef Gerhard Köfer ist hier Bürgermeister, hat allerdings nicht im Wahlkreis West, zu dem Spittal gehört, kandidiert, sondern in Klagenfurt.

Ergebnis Gemeinde Spittal an der Drau Landtagswahl 2023
Landeswahlbehörde Kärnten

ORF-Innenpolitikexperte zur Wahl

ORF-Innenpolitikexperte Hans Bürger ordnet sowohl die SPÖ-Führungsdebatte als auch die Bedeutung der Wahl in Kärnten für den Bund ein.

Jubel und Führungsdebatten im Bund

Der SPÖ bleibt wohl angesichts des großen Verlusts die nächste innerparteiliche Führungsdebatte nicht erspart. ÖVP und Freiheitliche jubeln hingegen ob der überraschenden Ergebnisse.

ÖVP überholt SPÖ in Grubers Heimatgemeinde

In Kappel am Krappfeld überholt die ÖVP die SPÖ und landet auf Platz eins. Aus der Gemeinde kommt ÖVP-Spitzenkandidat Martin Gruber, der dort auch schon Bürgermeister war.

Ergebnis Gemeinde Kappel am Krappfeld Landtagswahl 2023
Landeswahlbehörde Kärnten

Wahlparty der FPÖ

Die FPÖ feiert ihre Stimmenzuwächse mit einer Party unter dem Jubel der Anhänger.

Wahlparty der FPÖ
APA/EXPA/JOHANN GRODER

Team Kärnten in Feierlaune

Auch Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer feiert den Zuwachs auf zehn Prozent mit Freunden und Unterstützern.

Wahlfeier Gerhard Köfer
APA/HELMUT FOHRINGER

ÖVP feiert Zugewinne

ÖVP-Chef Martin Gruber freut sich über Zugewinne, Grund zum Feiern.

Wahlfeier mit Martin Gruber
APA/BARBARA GINDL

Stimmen zur Wahl

Die meisten Befragten rechnen mit Verlusten der SPÖ, aber nicht in diesem Ausmaß.

Das vorläufige Endergebnis ist da

Ergebnis Landtagswahl NÖ 2023 2023
ORF/SORA

Auf Wiedersehen

Mit einem Blick auf den Lindwurm im nächtlichen Klagenfurt verabschieden wir uns. Wir beenden nun die Liveberichterstattung und sagen Danke fürs Mitlesen.

Lindwurm in Klagenfurt bei Nacht
ORF/Armin Sattler