Wahl 2023

Koalition aus SPÖ und ÖVP am beliebtesten

In Kärnten wünschen sich die Wählerinnen und Wähler von SPÖ und ÖVP eine Koalition ihrer beiden Parteien. Laut einer Wahltagsbefragung von SORA/ISA wollen 54 Prozent der SPÖ-Wähler die ÖVP in der Landesregierung sehen. Umgekehrt sprachen sich sogar 86 Prozent der ÖVP-Wähler für eine Regierungsbeteiligung der Sozialdemokratie aus.

SPÖ und ÖVP schnitten bei Frauen und Personen über 60 Jahren besonders stark ab. Laut SORA/ISA wählten Frauen zu 41 Prozent die SPÖ und zu 20 Prozent die ÖVP. Bei den Älteren kam die SPÖ auf 44, die ÖVP auf 25 Prozent. Die FPÖ war bei jungen Menschen und jenen ohne Matura besonders erfolgreich.

Die Sozialdemokratie kam bei Personen ohne Matura auf mehr Stimmanteile (39 Prozent) als bei denen mit Matura (34). Die Volkspartei erreichte bei Frauen 20, bei Männern aber nur 14 Prozent. An der Spitze wurde es bei den Jungen bis 29 Jahre am knappsten. Hier hatte die SPÖ 38, die FPÖ 32, die ÖVP hingegen nur acht Prozent. Die Freiheitlichen kamen bei Menschen ohne Matura auf 27 Prozent, bei jenen mit Matura auf 20.

Pessimistische Zukunftsgedanken

Insgesamt haben die Kärntnerinnen und Kärntner bescheidene Erwartungen für die Zukunft. Mit 52 Prozent glauben mehr als die Hälfte, dass das Leben für die junge Generation einmal schlechter sein wird. Vor der letzten Wahl 2018 waren die Befragten noch deutlich weniger pessimistisch. 33 Prozent erwarteten damals eine schlechtere Zukunft. Große Unterschiede gab es bei dieser Frage zwischen den Parteien. Bei der SPÖ glaubten 29 Prozent an eine schlechtere Zukunft, bei der ÖVP 20 Prozent. Deutlich höhere Werte zeigten sich bei Wählern von FPÖ (75 Prozent) und Team Kärnten (76).

Uneinigkeit wegen Entwicklung des Landes

In der Beurteilung der Entwicklung Kärntens waren sich die Befragten uneinig. 34 Prozent sahen die Veränderungen der letzten fünf Jahre „eher positiv“, 28 Prozent „eher negativ“. 2018 hatten allerdings noch 45 Prozent eine positive Entwicklung gesehen. Auch das Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik ist im Vergleichszeitraum zurückgegangen. Insgesamt 61 Prozent glauben an gute Lösungen für die kommenden Herausforderungen. Vor fünf Jahren waren es noch 76 Prozent gewesen.

Teuerung beschäftigte Viele im Wahlkampf

Thematisch war im Wahlkampf vor allem die Teuerung präsent. Jede zweite Person gab an, im Wahlkampf sehr häufig über „Inflation und steigende Preise“ diskutiert zu haben. 30 Prozent, also deutlich weniger, sprachen über „Zuwanderung und Integration“ und „Sicherheit und Krieg“. Danach folgten „Sicherung der Energieversorgung“, sowie „Gesundheitsversorgung und Pflege“ mit 28 Prozent. Auf 27 Prozent kam das Thema „Klima und Umweltschutz“.

Eine fiktive Direktwahl zum Landeshauptmann hätte Amtsinhaber Peter Kaiser (SPÖ) klar gewonnen. 49 Prozent der Befragten würden für ihn stimmen. Mit Respektabstand folgten Erwin Angerer (FPÖ) mit 18 Prozent, Martin Gruber (ÖVP, 12) und Gerhard Köfer (Team Kärnten, 10).

Für die Wahltagsbefragung interviewten SORA/ISA 1.301 Personen per Telefon oder online. Davon deklarierten sich 1.028 zu wählen. Die Erhebung wurde zwischen 27. Februar und 4. März durchgeführt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 2,7 Prozent bei allen Befragten, beziehungsweise 3,1 Prozent bei den deklarierten Wählerinnen und Wählern.